Siemens Dialog
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27.04.2024, 03:04 Uhr

Siemens 2020 - regionale Zukunftskonferenz in Hamburg

  • 04.06.2013
  • Allgemein

In der Reihe regionaler Konferenzen unter dem Stichwort "Siemens 2020" diskutierten am 30. Mai über 40 Betriebsräte und Vertrauensleute des Verbindungskreises Nord über die Auswirkungen von Siemens 2014 und die Zukunftsinitiative für ein Siemens 2020.

Lebhafte Diskussionen ...

... und gute Laune in Hamburg.

"Unsere Zukunftsinitiative Siemens 2020"

"Wir wollen mit unseren regionalen Zukunftskonferenzen in allen Bezirken der IG Metall die inhaltliche Debatte über unsere Zukunftsinitiative Siemens 2020 auf regionaler Ebene beginnen. Letztendlich wird sich an der Umsetzung vor Ort und der Beteiligung der Beschäftigten entscheiden, wie viel Einfluss wir als Interessenvertretungen haben werden", führte Irene Schulz, IG Metall Siemens-Team und Tagungsleiterin, in die Zielsetzung der bezirklichen Konferenzen ein.

Zentrale Themen gut platziert

Die zentralen Themen - nachhaltige Wertschöfpungsstrategie für Siemens und industriepolitische Rahmenbedingungen - sind im Bezirk Küste gut platziert. Bezirksleiter Meinhard Geiken unterstrich in seinem Einführungsreferat, dass die Energiewende und insbesondere Offshore eine große Chance für Siemens und damit auch für Beschäftigung bedeuten. Entscheidend wird allerdings sein, ob die Politik die richtigen Weichen stellt.

Erste Teilerfolgevon Siemens 2020

Birgit Steinborn, stellvertretende Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates, erläuterte den aktuellen Stand zu "Siemens 2014" und konnte erste Teilerfolge bilanzieren. Es wird keine weiteren Verkäufe  und neue Maßnahmen im Rahmen von 2014 geben und ein "Frühwarnsystem", also frühzeitige Information über wirtschaftlich schwierige Situationen an einzelnen Standorten, wird installiert. Das aber ist kein Grund zur "Entwarnung" - gerade jetzt ist es umso wichtiger, die Debatte über Siemens 2020 an den Standorten zu führen, um örtlich und im Schulterschluss mit der IG Metall für eine nachhaltige Unternehmensstrategie zu streiten.

Innovation und gewachsene Technologieführerschaft

Die IMU-Studie "Industriepolitik und Unternehmensstrategie" bestärkt aus wissenschaftlicher Sicht die Thesen von Geiken und Steinborn. "Innovation aus eigener Kraft und eine aus Forschung und Entwicklung gewachsene Technologieführerschaft sind unerlässlich für organisches Wachstum. Das Margenziel von mindestens 12 Prozent birgt das Risiko, dass in Zukunftstechnologien, vor allem solche, die aus heutiger Sicht nicht zum Kerngeschäft gehören, nicht mehr ausreichend investiert wird beziehungsweise sie aus dem Portfolio gestrichen werden", erläuterte Dr. Jürgen Dispan, Leiter der IMU-Studie in Hamburg.

Gegen Aktionärslogik, für das Unternehmen

Jürgen Kerner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Siemens-Aufsichtsratsmitglied, skizzierte Anforderungen und Eckpunkte von Siemens 2020 aus Sicht der IG Metall und stellte deutlich heraus, dass die Offensive für eine nachhaltige Unternehmenspolitik gerade kein Angriff auf das Unternehmen Siemens ist, sondern ein Angriff auf die Aktionärslogik, die auf kurzfristige Gewinnsteigerung setzt.

Lebhafter Austausch

Die anschließende Podiumsdiskussion mit  Armin Baumgarten, Sprecher des Verbindungskreises Nord, Birgit Steinborn und Reinhard Hahn, Leiter des IG Metall-Siemens Teams, führte zu einer breiten Beteiligung der Betriebsräte und Vertrauensleute. Es gab einen lebhaften Austausch über erste Initiativen an den Standorten, über Anforderungen an die Durchsetzungsfähigkeit vor Ort und erste Überlegungen eines gemeinsamen Zukunftskonzeptes für die GER. Am Ende war sehr deutlich: Die MetallerInnen aus dem Verbindungskreis Nord werden die Zukunftsinitiative in die Betriebe tragen und dieser Verbindungskreis wird sich aktiv in die Debatte einmischen.