Siemens Dialog
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29.04.2024, 11:04 Uhr

SIS: Druck am Montag

  • 03.08.2010
  • Konzern

Wieder einmal nutzten die Beschäftigten von Siemens IT Solutions and Services den Montag, um mit bundesweiten Aktionen ihre Forderungen zu demonstrieren: akzeptable, faire und für die Zukunft tragfähige Bedingungen von Restrukturierung und Ausgliederung - wenn diese denn schon unvermeidlich sein sollen - durchzusetzen. [Update Fürth]

München

Paderborn

Hannover (Fotos zum Vergrößern anklicken)

In München Perlach marschierten rund 500 SIS-Beschäftigte in einem Demonstrationszug vom Südeingang über die Carl-Wery-Straße um den Standort Perlach herum zum Nordeingang am Otto-Hahn-Ring. Bei der anschließenden Kundgebung dort informierten Vertreter von Betriebsrat und IG Metall beziehungsweise Verhandlungskommission über den Sachstand - noch ist bekanntlich nichts unterschrieben, deutliche Bewegung auf der Firmenseite steht weiter aus. Martin Kimmich von der IG Metall München brachte die Stimmung auf den Punkt: "Wir fordern das Ende der Sturheit!"

Auch in Paderborn demonstrierten trotz Urlaubsphase zirka 300 Kolleginnen und Kollegen von SIS gegen die Pläne des Siemens-Vorstands und für die Forderungen der Arbeitnehmerseite zur geplanten Ausgliederung. Zum 30. Montagsspaziergang gab es eigens ein spezielles T-Shirt (Foto). Konrad Jablonski vom Siemens Team der IG Metall betonte in einer Ansprache, als wie schwierig sich die Gespräche mit der Firmenseite mittlerweile erwiesen haben: "Leider sind die Bretter, die man bohren muss, wohl noch dicker als anfangs gedacht."

In Erlangen versammelten sich rund 160 SIS'ler, um ihr Unverständnis darüber auszudrücken, dass immer noch keine tragfähigen Lösungen für die zahlreichen offenen Punkte auf dem Tisch liegen - die Empörung darüber wächst spürbar.

Auch im benachbarten Fürth fand wie immer montags in den vergangenen Monaten eine Kundgebung statt. Rund 250 Mitarbeiter der SIS Nordbayern 2 kämpften zum 30. Mal in diesem Jahr um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Wie üblich sprach IG Metall-Vertrauenskörperleiter Dieter Domabil zu den Menschen. Die Fortführung der Demonstrationen wurde schon vor Erhalt der neuen Nachrichten aus der Verhandlungsdelegation und den Gremien beschlossen: "Die Mitarbeiter wollen das, also sieht sich der Vertrauenskörper dazu aufgerufen und folgt der Forderung gerne und äußerst motiviert." Zur Aussetzung sieht er mangels Bewegung bei den Siemens-Verantwortlichen keinen Anlass: "Erst am Donnerstag letzter Woche war in allen Medien zu lesen wie gut es dem Konzern geht. Da ist es ein Hohn, dass Menschen hren Arbeitsplatz verlieren sollen. Mehr ist da nicht zu sagen." Für Domabil war dieser 2. August 2010 ein besonderer Tag, da seine Siemens-Laufbahn am 01.08.1975 begann: "Der erste Tag von 36 Jahren Siemens, dem noch viele folgen sollen. Den ohne aufrechte, ehrliche und auch starke und gefestigte Betriebsräte haben es die Menschen immer schwerer in unserer Firma."

In Hannover startete der Aktionstag bereits am frühen Vormittag und wurde, wie die Betriebsräte berichten, erfolgreich beendet. Im Mittelpunkt stand eine gut besuchte Sprechstunde des Betriebsrats. Rund 40 Kolleginnen und Kollegen zeigten dabei am Haupteingang der Niederlassung Hannover, dass SIS zu Siemens gehört. Sie solidarisierten sich mit den anderen Regionen, bedankten sich bei den großen Standorten für die Unterstützung und, so der Abschluss des Berichts, "grüßen mit dem Foto alle Kolleginnen und Kollegen der SIS."

In Bremen hielt der Betriebsrat ebenfalls eine Sprechstunde ab, deren hohe Beteiligung Bände spricht: Rund die Hälfte der Belegschaft war anwesend.  Die Diskussion dort war, wie es der Betriebsrat zusammenfasst, überwiegend vom Unverständnis über die Unfähigkeit des SIS-Managements und seine Untätigkeit geprägt, zukunftsweisende Konzepte zu erarbeiten.