Siemens Dialog
https://www.dialog-igmetall.de/nachrichten/ueber-30-beschaeftigte-festgenommen
02.05.2024, 13:05 Uhr

Über 30 Beschäftigte festgenommen

  • 03.02.2009
  • Konzern

Als Folge der Beschäftigtenproteste im chinesischen Foshan sind nach Angaben einer chinesischen Arbeitsrechtsorganisation über 30 Beteiligte von Sicherheitskräften in Gewahrsam genommen worden. Bei den Auseinandersetzungen und in der anschließenden Haft soll es zu Misshandlungen und schweren Körperverletzungen gekommen sein.

Ende Januar infomierten Vertreter des Asia Monitor Resource Centre (<link http: www.amrc.org.hk about _blank external-link-new-window>undefinedAMRC), das Werk sei nach wie vor offen und die Beschäftigten arbeiteten unter den neuen Bedingungen - "Lohnsenkung und 12 Stunden-Schichten, heiße und rauhe Arbeitsumgebung" (siehe Unruhe in China).

Nach Angaben eines Kontakts des AMRC in Foshan wurden bei den im Dezember vorausgegangenen Unruhen und Protesten mehr als 30 Arbeiter festgenommen. Fünf von ihnen wurden offenbar wieder auf freien Fuß gesetzt, nachdem Familienangehörige Kautionen bezahlt hatten, die übrigen sollen sich weiter in Haft befinden. Unter ihnen sind den Quellen zufolge drei, die wegen schwerer Verletzungen in Krankenhäusern behandelt werden. Da sie auch dort unter Polizeibewachung stehen, blieben Kontaktversuche ihrer Kollegen erfolglos.

Repressives Klima unter dem Deckmantel offizieller Regelungen

Die Arbeitsbedingungen in Foshan und anderen Industriezentren des Perlfluss-Deltas werden seit langem von etlichen Menschenrechtsorganisationen scharf kritisiert. Korruption und Willkür der Behörden erschweren es in einem repressiven Klima, gesicherte Informationen zu sammeln und die Betroffenen, meist Wanderarbeiter aus anderen Regionen Chinas, über ihre Rechte aufzuklären oder gar zu organisieren.

Angeprangert wird in diesem Zusammenhang häufig die Praxis großer westlicher Unternehmen, die billigen Arbeitskräfte über einheimische "Partner" auszubeuten. Dderen Arbeitsbedingungen werden meist nur der Form halber in zuvor angekündigten und entsprechend vorbereiteten stichpunktartigen Kontrollen überprüft; so fällt es nicht schwer, mit Verweis auf theoretische Auflagen wegzuschauen und Verstöße zu leugnen.