Wie die chinesische Tageszeitung "Yangcheng Evening Post" am 27. Dezember berichtete, demonstrierten einen Tag zuvor hunderte Beschäftigte und riegelten unter anderem eine der Hauptzufahrtsstraßen für mehrere Stunden ab. Hintergrund war eine Senkung der ohnehin niedrigen Löhne, während gleichzeitig die Preise für das Kantinenessen angehoben und ein Zuschuss gestrichen wurden.

Das chinesische Perlflussdelta ist unter Globalisierungsexperten als Sammelbecken von Fertigungsstätten berüchtigt, die auf meist relativ instransparente Weise mit den großen Herstellern von Elektro- und IT-Produkten verbunden sind. Die drei Computer-Weltmarktführer Dell, Lenovo und Fujtsu Siemens beispielsweise lassen hier das Gros ihrer Hardware-Bauteile über zwei dominierende einheimische Auftragsfertiger - Compeq Technology und Excelsior Electronics - produzieren. Arbeitsrechtler und Organisationen kritisieren seit Jahren die Arbeitsbedingungen, denen tausende de facto mehr oder weniger rechtlose Wanderarbeiter ausgesetzt sind.

Dem Zeitungsbericht zufolge brachte angesichts dieser ohnehin stets latent vorhandenen Spannungen bei Foshan Lighting in Luocun eine Senkung der knappen Löhne das Fass zum Überlaufen. Betroffe erklärten, das Unternehmen habe im Oktober 2008 Die Löhne von 1.800 Yuan um stolze 30 Prozent auf rund 1.200 Yuan (ca. 134 Euro) monatlich gesenkt - bei 12 Stunden-Schichten ohne Wochenende. Parallel stieg der Preis für eine Mahlzeit um drei Yuan, während obendrein der bisherige Firmenzuschuss von einem Yuan gestrichen wurde.

Ein Personalverantwortlicher des Unternehmens erklärte dem Reporter der "Yangcheng Evening Post", die Lohnsenkung sei nur eine Folge gesunkener Arbeitsbelastung: "Die Arbeiter können mehr verdienen, wenn sie mehr arbeiten." Den Entfall des Essenzuschusses begründete er mit der allgemein verschlechterten Wirtschaftslage.