Siemens Dialog
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04.05.2024, 17:05 Uhr

Weiterbildung: ungenutzte Chancen

  • 06.09.2007
  • Allgemein

Trotz Aufschwung und Fachkräftemangel: Deutsche Unternehmen geben sich in Punkto Weiterbildung nach wie vor zurückhaltend. Der dafür investierte Gesamtaufwand ging in den vergangenen Jahren um acht Prozent zurück.

Wie das Statistische Bundesamt im August in einer <link http: www.destatis.de jetspeed portal cms sites destatis internet de presse pm _blank>Pressemitteilung bekannt gab, ist der Anteil weiterbildender Unternehmen zwischen 1999 und 2005 um fast sechs Prozent zurückgegangen. Unter denen, die sich entgegen diesem Trend dennoch um die Weiterbildung ihrer Beschäftigten bemühen, sanken wiederum die dafür aufgebrachten Kosten um acht Prozent auf durchschnittlich gerade einmal 504 Euro pro Mitarbeiter.

Und selbst bei diesen Kosten handelt es sich mit 53 Prozent überwiegend um Personalausfallkosten, also die während der Weiterbildung gezahlten Lohnkosten der Teilnehmer. 29 Prozent entfielen auf Kosten für Weiterbildungsanbieter und externes Personal in internen Veranstaltungen. Konzeption, Organisation und Durchführung von Lehrveranstaltungen machen nur magere neun Prozent der Gesamtkosten aus.

Ein Blick auf die Teilnehmerzusammensetzung bestätigt auch hier die "klassischen" Benachteiligungsmuster. Unter älteren Beschäftigten (über 54 Jahre) beträgt die Teilnehmerquote an der beruflichen Weiterqualifizierung nur 27, bei unter 25-Jährigen und 25- bis 54-Jährigen hingegen 34 beziehungsweise sogar 41 Prozent - erstaunlich angesichts vermehrter Prognosen, dass mangels qualifizierter Fachkräfte schon bald verstärkt auf eben diese älteren Beschäftigten zurückgegriffen werden muss. Ein ähnliches Bild ergibt die Geschlechterunterscheidung: Frauen kommen auf eine Teilnahmequote von nur 35 Prozent und liegen damit sechs Prozent unter der von Männern. Letztere wenden zudem durchschnittlich 30 Stunden für Weiterbildungsveranstaltungen auf, ihre Kolleginnen nur 28.