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28.04.2024, 17:04 Uhr

Betriebsratswahlen 2010: Eindeutiges Votum

  • 01.09.2010
  • Allgemein

Die diesjährigen Betriebsratswahlen haben bei Siemens standortübergreifend einen klaren Gewinner: Die Betriebsräte der IG Metall. Sie legten nicht nur um solide zwei Prozent gegenüber den Wahlen im Jahr 2006 zu, sondern erzielten auch das beste Ergebnis in den 32 Jahren, über welche die Datenaufzeichnung zurückreicht.

Am besten geeignete Interessenvertreter

Damit ist spätestens nach den zahlreichen Turbulenzen der vergangenen vier Jahre unverkennbar, wen die Siemensianerinnen und Siemensianer als ihr Sprachrohr und die am besten geeigneten Vertreter ihrer Interessen ansehen. Unter den in diesem Jahr gewählten Siemens-Betriebsräten machen die Kandidatinnen und Kandidaten 77,5 Prozent aus und legen damit nach bereits ansehnlichen 75,5 Prozent im Jahr 2006 nochmals deutlich zu. Alle anderen Gruppierungen einschließlich der nicht-organisierten Bewerber mussten im Gegensatz dazu Einbußen hinnehmen.

AUB: gnadenloser Absturz

Am stärksten davon betroffen war die AUB. Viele ihrer (ehemaligen) Angehörige traten zwar nicht im Namen ihrer diskreditierten Organisation an, die ihr Geld und ihren zeitweiligen Aufstieg der Päppelung aus dem Siemens-Management verdankte, sondern im vermeintlich unverfänglichen Gewand 'unabhängiger' Listen oder als 'unorganisierte' Einzelbewerber. Den gnadenlosen Absturz um 7,8 auf nunmehr nur noch zwei Prozent konnte dieses Manöver allerdings nicht verhindern.

Bestätigung und Auftrag, ...

Die IG Metall und ihre Betriebsräte betrachten den großen Wahlerfolg als Bestätigung ihrer Arbeit in der Vergangenheit, aber auch als Auftrag und Verpflichtung für die Zukunft. Berthold Huber, der Erste Vorsitzende der IG Metall, fasst zusammen: "Wir haben in einer sehr schwierigen Phase - erst interne Umwälzungen, dann die größte Wirtschaftskrise seit 1945 - als entscheidender Faktor maßgeblich zur Stabilisierung des Traditionsunternehmens Siemens beigetragen. Die Beschäftigten haben das honoriert. Nun gilt es, mit dem gleichen Engagement die neuen, vor uns liegenden Herausforderungen anzupacken."

... Vertrauensbeweis und Ansporn

Lothar Adler, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Siemens AG und IG Metall-Mitglied, bewertet das Wahlergebnis aus betrieblicher Sicht: "In der Krise konnten wir bei Siemens mit vernünftigen Vereinbarungen wie der Kurzarbeit Arbeitsplätze erhalten und materielle Einbußen eingrenzen. Die von uns entwickelten Maßnahmen haben sich bewährt, das sieht inzwischen auch die Arbeitgeberseite. Das Votum der Kolleginnen und Kollegen ist Vertrauensbeweis für die geleistete Arbeit und Ansporn für die zukünftigen Aufgaben."

Das Ziel, die Interessen der Belegschaft auch künftig bestmöglich zu vertreten und gegenüber der Siemens-Spitze auf Augenhöhe zu handeln, ist aber nur zu erreichen, wenn die Beschäftigten hinter ihren Betriebsräten stehen und dies - wenn erforderlich - auch zeigen. Und vor allem: Wenn der erfreuliche Aufwärtstrend der IG Metall bei Siemens anhält und sich noch steigert und noch mehr Beschäftigte Mitglied der IG Metall werden.