Siemens Dialog
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17.05.2024, 18:05 Uhr

Haftfortdauer bis Ende März

  • 08.01.2008
  • Allgemein

Ex-AUB-Chef Wilhelm Schelsky muss offenbar weiter in der Untersuchungshaft sitzen bleiben. Das Oberlandesgericht Nürnberg beschloss nach Informationen des "Focus" die dreimonatige Haftfortdauer mit der Begründung, es bestehe wegen zu erwartender Strafen für Beihilfe zur Untreue in 37 Fällen und Steuerhinterziehung weiter Fluchtgefahr.

Schelsky hatte war bereits im vergangenen Sommer in zwei Instanzen mit dem Versuch gescheitert, gegen Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen zu werden. Neben dem Vorwurf, gegen Bezahlung eine pflegeleichte Alternative zur IG Metall bei Siemens aufgebaut zu haben, wird ihm auch Steuerhinterziehung in Höhe von fünf Millionen Euro zur Last gelegt.

Der jahrelange Bundesvorsitzende der AUB wird damit vermutlich auch ein Jahr nach seiner Festnahme im Februar 2007 weiter in Haft sein. Er besitzt unter anderem eine Immobilie in Kanada - möglicherweise weckt dies bei der Justiz unangenehme Assoziationen zum Fall Karl-Heinz Schreiber, der jahrelang aus Kanada seine Auslieferung an deutsche Behörden verhinderte. Das im letzten Verfahren um Haftverschonung geäußerte Argument seines Anwalts, als Kettenraucher könne Schelsky im raucherfeindlichen Kanada doch gar nichts anfangen, scheint jedenfalls niemanden so recht zu überzeugen...