Siemens Dialog
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30.04.2024, 06:04 Uhr

Teure Abhängigkeiten

  • 17.04.2008
  • Allgemein

Die in der Vergangenheit zumindest für die so genannten "Unabhängigen" recht rentable Verbindung zwischen Siemens und der AUB könnte die damaligen Verantwortlichen teuer zu stehen kommen. Siemens erwägt offenbar, Schadensersatz in Millionenhöhe einzuklagen.

Die <link http: www.sueddeutsche.de wirtschaft artikel _blank external-link-new-window>Süddeutsche Zeitung berichtet, sie verfüge über Informationen, nach denen Siemens einen Teil dessen wieder eintreiben will, was über Jahre auf dubiosen Wegen aus der Unternehmenskasse in die der AUB geflossen ist.

Der Zeitung zufolge stehen dabei Wilhelm Schelsky und der ehemalige Finanzvorstand Johannes Feldmayer im Visier, die für insgesamt 15 Millionen Euro geradestehen sollen. Feldmayer wird verdächtigt, im Jahr 2001 in seiner damaligen Funktion als Vorstand des Bereichs Automation & Drives einen Vertrag mit Schelsky geschlossen zu haben, der als Grundlage für die späteren angeblichen "Beraterhonorare" in Millionenhöhe diente.

Die SZ führt aus, Siemens habe mögliche Rückforderungen gründlich prüfen lassen und sei zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen: "Schelsky und Feldmayer müssten zahlen." Beiden wird vorgeworfen, Unternehmensvermögen zweckentfremdet zu haben. Feldmayer kommentierte die Meldung nicht; der Anwalt Schelskys erklärte, nichts von einer Forderung zu wissen. Der Aufsichtsrat Siemens' soll im Rahmen seiner nächsten Sitzung Ende April über die geplante Klage informiert werden.

Unabhängig von diesem Vorgang wird die zuständige Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth voraussichtlich noch im Frühjahr Anklage gegen Schelsky und Feldmayer erheben, so dass der Prozess im Sommer beginnen würde. Neben Steuerhinterziehung in großem Stil geht es dabei zum einen um Untreue, zum anderen um Verstöße gegen das Verbot in <link http: bundesrecht.juris.de betrvg __119.html _blank external-link-new-window>§ 119 des Betriebsverfassungsgesetzes, Einfluss auf Betriebsratswahlen zu nehmen. Die IG Metall und der Gesamtbetriebsrat von Siemens hatten Anfang April 2007 in diesem Zusammenhang Strafantrag gestellt.