Siemens Dialog
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27.04.2024, 04:04 Uhr

Personalabbau - keine alternativlose Lösung

  • 23.01.2015
  • Allgemein

Birgit Steinborn, Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates und ab der kommenden Hauptversammlung stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates der Siemens AG, äußert sich im Interview. Im Mittelpunkt stehen die aktuelle Situation, der Konzernumbau und die näherrückende Konkretisierung seiner Folgen.

Mit Ablauf der Hauptversammlung am 27. Januar wird Steinborn an der Spitze des Gesamtbetriebsrates und stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates gleich zwei Ämter bei Siemens als erste Frau besetzen. Im Interview (<link http: www.handelsblatt.com unternehmen industrie siemens-aufsichtsratsvize-steinborn-warnt-vor-mitarbeiterabbau _blank>» Kurzfassung im Internet) mit dem "Handelsblatt" fasst sie ihre übergeordneten Ziele zusammen: "Ich will, dass die Kompetenzen, die Siemens hat, ausgebaut werden. Das sind das technologische Können, die sozialen Leistungen und die engagierten Mitarbeiter."

Abbau: Bürokratie ja, Mitarbeiter nein

In diesem Zusammenhang steht aktuelle zwangsläufig im Fokus, wie sich die angekündigten und begonnenen Veränderungen im Konzern auf die Beschäftigung auswirken. Steinborn stellt dazu die Position der Arbeitnehmerseite unmissverständlich klar: "Abbau von Bürokratie ja, Abbau von Mitarbeitern nein. Ich habe es satt, dass immer wieder Personalabbau als alternativlose Lösung propagiert wird."

Keine reinen Sparprogramme

Reine Sparprogramme lehnen Betriebsräte und IG Metall von daher unverändert konsequent ab. Als mögliche Alternative nennt Steinborn die Stärkung entscheidender Bereiche wie Forschung, Entwicklung und Vertrieb: "Wir fordern, dass da Mitarbeiter eingesetzt werden, deren andere Aufgaben wegfallen." Eine gute Ausgangsposition dafür stellt die Vereinbarung zur Standort- und Beschäftigungssicherung dar, die betriebsbedingte Kündigungen kategorisch ausschließt.

Mensch vor Marge

Auf Joe Kaeser angesprochen lehnt Steinborn eine pauschale Bewertung seiner ersten 18 Monate im Amt ab. Zwar gebe es "gemeinsame Überschriften", aber eben auch entscheidende Unterschiede. So heißt es für die Arbeitnehmerseite bekanntlich "Mensch vor Marge", Kaeser seinerseits spricht von "Mensch und Marge", erinnert Steinborn, und: "In den Details werden die Differenzen sehr deutlich.


» Das vollständige Interview ist am 23. Januar im "Handelsblatt" (Print-Ausgabe) erschienen.