Siemens bestätigte am Mittwoch per <link http: w1.siemens.com press de pressemitteilungen corporate_communication axx20080445.htm _blank external-link-new-window>Pressemitteilung einen entsprechenden Bericht der "Süddeutschen Zeitung" und teilte mit, Reinhardt (links) verlasse das Unternehmen schon zum 30. April. Sein Nachfolger soll Jim Reid-Anderson (rechts) werden, bisher CEO der Division 'Diagnostics'.

Siemens betont nachdrücklich, nach aktuellem Kenntnisstand sei Reinhardt nicht persönlich an den zweifelhaften Vorgängen beteiligt gewesen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Cromme unterstrich, es gebe "keinerlei Zweifel an der persönlichen Integrität Professor Reinhardts"; Peter Löscher nannte den Rücktritt einen "klaren Schritt", vor dem er "höchsten Respekt" habe. Reinhardt werde daher "dem Unternehmen, unserem Healthcare-Geschäft und mir persönlich beratend verbunden" bleiben.

Reinhardt selbst, der bereits seit 1983 für Siemens' Medizinsparte arbeitet, bezeichnet den Rücktritt als "persönliche Entscheidung", die er als "notwendig angesichts der Compliance-Verfehlungen innerhalb des früheren Siemens-Bereichs Medizintechnik, die mich betrüben und die ich zutiefst missbillige und bedauere" erachte. Die bekanntlich Siemens-intern ermittelnde US-Anwaltskanzlei Debevoise & Plimpton hatte ihn zuvor über die Verstöße in seinem langjährigen Verantworungsbereich informiert.

Mit dem Rücktritt Reinhardts rückt ein weiterer Manager an die Spitze, der im Gegensatz zu früheren Gepflogenheiten erst seit kurzer Zeit im Unternehmen ist - aus Sicht Siemens', der Ermittler und vermutlich nicht zuletzt der US-Börsenaufsicht <link http: www.sec.gov _blank external-link-new-window>SEC angesichts der vergangenen Monate wohl die beste Gewähr, dass nicht erneut überraschende Wechsel notwendig werden. Jim Reid-Anderson war CEO des US-Unternehmens Dade Behring, das Siemens im Jahr 2007 übernahm und in seine Sparte Diagnostics überführte.