Siemens Dialog
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01.05.2024, 22:05 Uhr

"Wir müssen da durch"

  • 28.04.2008
  • Allgemein

Personalvorstand Siegfried Russwurm äußerte sich gegenüber der Deutschen Presse Agentur zu Siemens' hartem, aber notwendigen Weg zur Aufklärung aller Unregelmäßigkeiten. Die Beschäftigten, so sein Eindruck, nehmen die internen Hilfestellungen zur Compliance mittlerweile gut an.

Im Zusammenhang mit dem Rücktritt Erich Reinhardts (siehe Überraschender Wechsel im Vorstand) sprach Russwurm vergangene Woche in München mit der dpa. Den Schritt des bisherigen 'Healthcare'-CEO, mit dem dieser die Konsequenz aus Compliance-Verstößen in seiner Sparte zog, sieht der Personalvorstand als Zeichen für ein neues Verantwortungsbewusstsein: "So bitter das für ihn persönlich ist, für das Geschäft ist es ein weiterer Beweis dafür, wie wir Verantwortlichkeit im Konzern buchstabieren."

Russwurm ist sich bewusst, dass die Flut von Hiobsbotschaften der vergangenen Monate Verunsicherung und auch Frustration unter den Beschäftigten erzeugt haben; auch die neuen internen Kontroll- und Meldesysteme seien auf Skepsis gestoßen: "Es gab natürlich am Anfang kritische Stimmen im Sinne von: Ruft Ihr hier zur Denunziation auf." Dennoch ist er überzeugt: "Unterdessen werden die Hilfestellungen zu Compliance-Fragen bei Siemens gut angenommen. Da gibt es keine Grauzone, und es darf
auch keinen falsch verstandenen Korpsgeist geben."

Jetzt komme es darauf an, die Aufklärung voranzutreiben und den Mitarbeitern zu vermitteln, dass Siemens nur sauberes Geschäft machen wolle, so Russwurm abschließend: "Wir müssen da durch, wir müssen da reinen Tisch machen" - und zwar nicht nur aus Sorge um drakonische Strafen der US-Börsenaufsicht <link http: www.sec.gov _blank external-link-new-window>undefinedSEC, sondern aus seinem ureigenen Interesse.