Siemens Dialog
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06.05.2024, 06:05 Uhr

Von SieKids und KiWis über Mint zu Yolante … und danach?

  • 03.06.2009
  • Allgemein

Für Nachwuchs sorgen! Dies ist im doppelten Sinn gute Absicht der Siemens AG: einerseits durch den Ausbau der betriebseigenen Kinderbetreuungseinrichtungen (Verdopplung bis 2011) die Vereinbarkeit von Beruf und Familie so zu verbessern, dass junge Eltern im Betrieb gehalten werden können.

Andererseits über Kooperationen mit ausgewählten (Mint-) Schulen mit mathematisch-technischem Schwerpunkt und Förderprogramme Nachwuchs für die Firma zu gewinnen, bis hin zu dem Mentoring-Projekt Yolante für junge Frauen in technischen Studiengängen.
Denn: Ingenieure und speziell Ingenieurinnen sind derzeit Mangelware, und auch in Zukunft werden die Firmen um diese verstärkt werben müssen!

So ist es nachvollziehbar und sehr begrüßenswert, so die Aussage der Erlanger Gesamtbetriebsrätin Uta Brenner, dass die Firma auf Recruiting setzt, und sich besonders um Hochschulabsolventinnen bemüht. Ebenso wird – wie in der Pressemitteilung zur Eröffnung der Kindertagesstätte Ki-Wis in Duisburg zu lesen – sich jede/r damit identifizieren können, dass „Kinder und Karriere sich nicht gegenseitig ausschließen dürfen“. Denn insbesondere diese  gut qualifizierte Personengruppe möchte Perspektiven in ihrer Firma haben, ob mit oder ohne Familie. Dies betrifft Männer und Frauen im Prinzip gleichermaßen.

Brenner hebt hervor, dass die neue Siemens-Kindertagesstätte in Duisburg (im Bild) von der Betriebsrätin Nadine Florian initiiert worden ist. „Stolpersteine hat sie übersprungen und mit großem Engagement  und Durchhaltevermögen dem Projekt zum Erfolg verholfen!“
Allerdings werden manche Siemens-MitarbeiterInnen staunen über die Aussagen des Personalvorstands Herrn Dr. Russwurm anlässlich der KiWi-Einweihung. Sie lassen vermuten, dass flexible Arbeitsbedingungen und Teilzeit auch in Führungspositionen an der Tagesordnung sind. Vielleicht gibt es dafür einige gute Vorbilder. Aber das Gros der Führungskräfte ist laut Brenner männlich, hat eine 50- oder 60-Stunden-Woche, ist auch am Wochenende verfügbar, bietet der Firma fast jede Flexibilität, aber versorgt dann – logischerweise – keine Kinder, jedenfalls nicht arbeitsteilig mit der Partnerin.

Brenner führt weiter aus: „Viel ist noch zu bewegen in den Siemens Köpfen und auch bei der konkreten Umsetzung bestehender Firmenregelungen, um Menschen mit Familienpflichten  eine bessere Teilhabe an Fach- und Führungskarrieren zu ermöglichen. BetriebsrätInnen machen dazu schon länger konkrete Vorschläge. Die Ideen gehen von der Erweiterung von Zielvereinbarungen um Themen der Work-Life-Balance über die Etablierung von Arbeitszeitberatern bis hin zu der Ausschreibung von mehr Stellen mit reduzierter Arbeitszeit“.