Siemens Dialog
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12.05.2024, 08:05 Uhr

Die "Zwei Monats-Väter"

  • 07.05.2008
  • Allgemein

Seit über einem Jahr sind die Neuregelungen zur Elternzeit in Kraft, die unter anderem den Anspruch auf Elterngeld regeln. Siemens und die ArbeitnehmervertreterInnen stellen fest, dass die Anzahl der männlichen Beschäftigten, die die so genannten Partnermonate in Anspruch nehmen, stark steigt.

Eine interne Umfrage im Unternehmen soll klären, wie sich die Regelungen in der Praxis bewähren und aus Sicht der Betroffenen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf beitragen. Außerdem sollen die intern - durchaus nicht respektlos - "Zwei Monats-Väter" genannten Betroffenen positives Feedback und Unterstützung im Unternehmen erhalten. Das Ziel, das CP und der Gesamtbetriebsrat gemeinsam verfolgen: Im Rahmen von Promoting Diversity (ProDi) die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für beide Elternteile zu  erhöhen.

Ein ausführlicher Fragebogen soll unter anderem Aufschluss darüber geben, inwiefern der Eindruck der Personalabteilungen und des zuständigen Ausschusses des Gesamtbetriebsrats stimmt. Beide stellen bislang fest, dass die Zahl der Väter, die die Partnermonate in Anspruch nehmen, seit Einführung des Elterngeldes hochgeschnellt ist.

Die Erlanger Gesamtbetriebsrätin Uta Brenner bewertet den Anstieg: "Wir sind uns mit unseren Gesprächspartnern bei CP einig, dass dies eine gute Tendenz ist und wir die gerne fördern möchten. Wobei ich von seiten des GBR-Gleichstellungsausschusses ergänzen möchte, dass es noch nicht reicht, wenn Väter nur zwei Monate Elternzeit nehmen, wenn gleichberechtigte Teilhabe am Berufsleben und an der Familienarbeit das Ziel ist."

Ein Problem ist vermutlich ein beachtliches  Informationsdefizit bei Vätern und bei Führungskräften; die Folge sind Warnungen und Befürchtungen, die Inanspruchnahme der Elternzeit könnte einen Karriereknick nach sich ziehen, so Brenner: "Auch das muss angegangen werden - für die Väter und für die Mütter selbstverständlich ebenso."