Siemens Dialog
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03.05.2024, 18:05 Uhr

Belegschaftsaktionäre fordern nachhaltiges Handeln

  • 27.10.2009
  • Allgemein

Siemens' Belegschaftsaktionäre sehen entgegen anderslautender Signale aus dem Vorstand nach wie vor "große Defizite und Widersprüche", was die Umsetzung der eigenen Vorgaben betrifft. Die Liste der als kritisch bewerteten Themen ist lang.

In einer Pressemitteilung informierte der <link http: www.unsereaktien.de _blank external-link-new-window>undefinedVerein von Belegschaftsaktionären in der Siemens AG e.V vor einigen Tagen über seine Kritik, die an vielen Aspekten ansetzt.

Fortwährende "Verschlankung" gefährdet Zukunftsfähigkeit

Die Zukunftsfähigkeit Siemens' etwa sieht der Verein durch die anhaltenden Portfolioveränderungen gefährdet; als aktuelle Beispiel werden der Verkauf der Sparte ADB Airfield Solutions, der Ausstieg aus FSC , die erneut erwartete Umorganisation bei SIS und natürlich EDM angeführt. Die Belegschaftsaktionäre fürchten, dass in vielen dieser Fälle "wichtiges Know-how zu Gunsten eines kurzfristigen Ergebnisses verloren geht" und ziehen das Fazit: "Nachhaltiges Wirtschaften ist diese Unternehmenspolitik unseres Erachtens jedenfalls nicht."

In eine ähnliche Richtung geht das, was der Verein als "Verkauf der Substanz" bezeichnet - die Trennung von Immobilien und zunehmend auch Gewerbeflächen. Was Siemens als "Flächeneffizienz" lobt, beurteilen die Aktionäre als Abkassieren von Einmalerlösen zur Ergebnisverbesserung.

Abkehr von der Shareholder-Value-Politik

Weitere Kritik des Vereins, der immerhin rund 6.000 Belegschaftsaktionäre vertritt, richtet sich unter anderem gegen das immer noch als zu kurzfristig orientiert empfundene Vergütungssystem im Topmanagement und das Fehlen eines durchgängigen Gesamtkonzepts bei der Umorganisation im Auslandsvertrieb. Abschließend legt die Mitteilung das Verständnis des Vereins von echter Nachhaltigkeit dar: "Nachhaltigkeit der Unternehmenspolitik bedeutet, dass das Management den langfristigen Erfolg der Firma und die Sicherung seines Bestands verfolgt. Dies setzt auch eine Abkehr von der vielfach verfolgten, zumeist kurzfristigen Shareholder-Value-Politik voraus und die Rückkehr zu einer Politik, die alle Stakeholder berücksichtigt."