Siemens Dialog
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17.05.2024, 13:05 Uhr

Chance auf Tarifdurchbruch

  • 13.02.2008
  • Operativ

Im November 2005 übernahm Siemens die Bremer AN Windenergie GmbH. Den Beschäftigten machten die Vorbesitzer damals Hoffnungen auf Verhandlungen über einen Tarifvertrag, der allerdings auf sich warten ließ. Siemens wollte nach der Übernahme zunächst keine Tarifverträge, hat sich aber jetzt auf Druck der IG Metall bewegt.

"Wir haben von der Geschäftsführung die Zusage, dass das Unternehmen die Tarifbindung eingehen will", erklärte der zuständige Gewerkschaftssekretär der Verwaltungsstelle Bremen, Peter Stutz. Aus seiner Sicht gibt es die Chance für einen Durchbruch in dem Unternehmen, das mittlerweile Siemens Wind Power heißt.

Bei Siemens Wind Power will die IG Metall einen Anerkennungstarifvertrag erreichen, der den Flächentarifvertrag des Bezirks Küste für die Metall- und Elektroindustrie festschreibt - schließlich gilt bei der Erlanger Unternehmensmutter bekanntlich der bayerische Flächentarifvertrag.

Für die Tarifverhandlungen bei Wind Power jedenfalls fühlt sich die Bremer IG Metall gut gerüstet; die Mitgliederbasis wächst, Vertrauensleute und Tarifkommission sind gewählt. Ab Ende Februar soll das Thema "Tarif" an den einzelnen Standorten bei Betriebsversammlungen auf die Tagesordnung kommen, denn: "Wir brauchen die Diskussion und die Abstimmung mit den Mitgliedern und den noch nicht organisierten Beschäftigten vor Ort, um stark zu sein", so Stutz.

Die Verzögerung der Tarifverhandlungen erklärt die Geschäftsleitung bislang mit der Neustrukturierung. Dafür hatte Stutz Verständnis - aber das hat Grenzen: "Die Geschäftsführung darf die Geduld der Beschäftigten nicht überstrapazieren. Entscheidend ist, was unsere Mitglieder wollen und was sie bereit sind, dafür zu machen. Die IG Metall verlangt jetzt Vorschläge für kurzfristige Verhandlungstermine."