Siemens Dialog
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17.05.2024, 11:05 Uhr

Wind Power: Arbeitgeber bremst weiter

  • 19.12.2008
  • Operativ

Im Konflikt um die Tarifbindung von Siemens Wind Power in Bremen spielt das Unternehmen weiter auf Zeit. Eine für den 17. Dezember angesetzte Verhandlung wurde kurzfristig abgesagt, ein Ersatztermin mit der fadenscheinigen Begründung nicht angeboten, das Unternehmen solle "grundsätzlich neu ausgerichtet" werden. Was man sich darunter konkret vorzustellen hat, bleibt das Geheimnis des Managements.

IG Metall und Betriebsrat hatten zuletzt auf Grundlage des bisher schon erreichten Verhandlungsstandes einen Lösungsvorschlag für den Tarifvertrag gemacht (siehe Schlingerkurs bei Windpower) - das Unternehmen machte sich nicht einmal die Mühe, auf diesen zu antworten.

Der Vorschlag der Arbeitnehmerseite enthält im Wesentlichen keine überraschenden, neuen Vorschläge, der Inhalt wurde dem Arbeitgeber bereits bei den letzten Verhandlungen mündlich erläutert. Vor diesem Hintergrund scheint die Aussage, er habe plötzlich erneut Beratungsbedarf, wenig überzeugend. Die Bremer IG Metall reagiert in einer Mitgliederinformation verärgert: "Was wir wollen, ist seit langem bekannt, hier wird einfach nur auf Zeit gespielt."

Die betriebliche Tarifkommission, der Betriebsrat, die IG Metall und Sachverständige des Betriebsrats wollen die Lage nun Mitte Januar auf einem Strategietreffen gemeinsamen beraten. Einig ist man sich schon jetzt, sich das Verhalten des Arbeitgebers nicht gefallen zu lassen; die Tarifkommission hat bereits die Möglichkeit von Warnstreiks besprochen.

Angesichts dieser Situation muss man sich im Betrieb auf eine potenzielle harte Auseinandersetzug einstellen, selbst ein Erzwingungstreik ist nicht ausgeschlossen. In diesem Zusammenhang weist die IG Metall darauf hin, dass Streikende erst nach dreimonatiger Mitgliedschaft Anspruch auf Streikgeld haben - es gilt also schon jetzt, verstärkt Kollegen als Mitglieder zu gewinnen.