Siemens Dialog
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02.05.2024, 23:05 Uhr

Erhalt aller wesentlichen Bereiche

  • 28.11.2007
  • Allgemein

Bei Siemens' heutiger Aufsichtsratssitzung setzen die dort getroffenen Entscheidungen den wochenlangen Spekulationen um den Konzernumbau ein Ende. Am späten Nachmittag gab der erste IG Metall-Vorsitzende Berthold Huber in München eine erste Stellungnahme zu den nunmehr beschlossenen Plänen ab, die das Unternehmen in den nächsten Monaten grundlegend neu strukturieren.

Huber stellte die schon im Vorfeld vertretene, grundsätzliche Position der Arbeitnehmerseite dar, nach der Siemens als weltweit führender, integrierter Konzern mit allen wesentlichen Bereichen erhalten bleiben muss: "Siemens darf nicht zerschlagen oder durch Finanzinvestoren ausgeschlachtet werden." Die heutigen Entscheidungen haben diesem Anliegen Rechnung getragen: "Herr Löscher hat hier Wort gehalten. Die beschlossenen Strukturen sichern den Erhalt aller wesentlichen Bereiche von Siemens."

Angesichts dieser Umstände finden die Strukturveränderungen wie auch die damit verbundenen Personalentscheidungen die Zustimmung der IG Metall, erklärte Huber. IG Metall, Betriebsräte und ihre Vertreter im Aufsichtsrat sind bereit, die bevorstehenden Veränderungen weiter konstruktiv zu begleiten. Die Voraussetzung dafür ist offenbar gegeben: "Die Siemens-Führung hat zugesagt: alle Maßnahmen und Probleme werden offen zwischen der Unternehmensleitung, den Arbeitnehmervertretern und der IG Metall kommuniziert. Ein zweites BenQ darf und wird es nicht geben."

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Kurz nach Ende der Aufsichtsratssitzung verbreiteten IG Metall und Gesamtbetriebsrat der Siemens AG nachfolgende gemeinsame Stellungnahme, die Sie auch als PDF über nebenstehenden Link herunterladen können:

Erklärung von IG Metall und Gesamtbetriebsrat der Siemens AG

IG Metall und Gesamtbetriebsrat der Siemens AG sind bereit, den im Aufsichtsrat beratenen und beschlossenen Umbau des Siemens-Konzerns konstruktiv zu begleiten. Voraussetzung dafür ist der Erhalt aller wesentlichen Bereiche bei Siemens. „Die jetzt beschlossenen Strukturen stehen für ein Konzept, dass sich ausdrücklich gegen eine Zerlegung des Siemens-Konzerns in Einzelteile und eine Ausschlachtung durch Finanzinvestoren wendet. Hier hat Herr Löscher Wort gehalten“, sagte der Erste Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber. Siemens müsse als weltweit führender, integrierter Technologiekonzern erhalten bleiben. Das sei offensichtlich auch das erklärte Ziel der Konzernspitze. „Bei Siemens leisten Tausende Menschen gute Arbeit. Siemens steht für ‚Made in Germany’. IG Metall und Betriebsräte wollen, dass dies so bleibt“, ergänzte Huber.

IG Metall und Gesamtbetriebsrat erwarten, dass alle Maßnahmen und Probleme im Zuge der jetzt anstehenden Umstrukturierungen offen zwischen Unternehmensführung, Betriebsräten und IG Metall beraten werden. Grundlage dafür sind die Flächentarifverträge der IG Metall. Siemens bleibt in der sozialen Verantwortung für die Auswirkungen der Veränderungen für die Beschäftigten. IG Metall und Gesamtbetriebsrat erwarten, dass die Folgen der Umstrukturierungen sozialverträglich gestaltet werden. „Wir nehmen den Siemens-Vorstand beim Wort: Ein Ausverkauf von Standorten und Entlassungen kommt nicht in Frage. Ein zweites BenQ bei Siemens darf es nicht geben“, erklärte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Ralf Heckmann. Das gelte auch dort, wo Probleme zu lösen seien, also vor allem für den Bereich Siemens Enterprise, ergänzte Heckmann.

IG Metall und Betriebsräte sind die Kraft, die bei Siemens für faire und gute Arbeitsbedingungen, für sichere Arbeitsplätze und für gerechte Verhältnisse eintritt. Betriebsräte und IG Metall waren bei Siemens in den zurückliegenden, unruhigen Monaten mehr denn je ein stabilisierender Faktor. Darauf können die Beschäftigten auch in Zukunft bauen.