Nach Einschätzung von Gesamtbetriebsratschef Ralf Heckmann gibt es angesichts der Mittwoch dem Aufsichtsrat vorzulegenden Umbaupläne für Siemens zunächst einmal keinen Anlass zu übertriebenen Befürchtungen: Er sehe den Entscheidungen gelassen entgegen, mit radikalen und kurzfristigen Schritten sei nicht zu rechnen. Gleichzeitig lobte er die Offenheit Peter Löscher auf der Betriebsräteversammlung.
Wie die dpa am Wochenende meldete, wies Heckmann ihr gegenüber auch auf den Zeitfaktor hin, der bei einer grundlegenden Umstrukturierung ins Spiel kommt: "Jede Umorganisation dauert zwischen 18 und 24 Monaten."
"Löscher sucht den Dialog"
Zum Besuch Löschers bei der Betriebsräteversammlung am vergangenen Donnerstag in Nürnberg (siehe "Gemeinsam verantwortlich für das Wohl der Siemensianer") würdigte Heckmann seine Entschuldigung bei Beschäftigten, Arbeitnehmervertretern und Gewerkschaft für mutmaßliche Zahlungen Siemens' an die AUB. Dieser Schritt sei dem Betriebsrat "sehr wichtig" gewesen; zuvor hatte auch der Erste IG Metall-Vorsitzende Berthold Huber Löschers Schritt positiv aufgenommen, sich für einen Vorgang zu entschuldigen, der lange vor seiner Zeit als CEO stattfand. Heckmann sagte zu Löscher weiter, dieser sei "offen, er kommt auf uns zu. Er sucht den Dialog." Und: Der Siemens-Chef wisse, dass man Konzernumbau nicht gegen die Arbeitnehmer umsetzen könne.
Auch der <link http: unsereaktien.de start.htm _blank>Verein von Belegschaftsaktionären in der Siemens AG begrüßte in einer Pressemitteilung Löschers Entschuldigung. Er fügte allerdings hinzu, dies habe man sich "eigentlich vom früheren Vorstandsvorsitzenden Heinrich von Pierer gewünscht, in dessen Amtsperiode die dubiosen Millionentransfers von ca. 50 Mio € gefallen sind."