Siemens Dialog
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19.04.2024, 10:04 Uhr

FSC: 700 Stellen zur Disposition

  • 28.11.2008
  • Konzern

Fujitsu Siemens Computers (FSC) beabsichtigt, 700 seiner insgesamt 6.000 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen. Ausgenommen sollen gewerbliche Mitarbeiter sein - umso düsterer sind die Perspektiven für Beschäftigte in Verwaltung, Forschung und Entwicklung. Das Unternehmen kündigt Gespräche mit der Arbeitnehmerseite über die Abbaupläne an.

In einer <link http: www.fujitsu-siemens.com ps2 press read _blank external-link-new-window>undefinedPressemitteilung erklärte FSC am Donnerstag, die strategische Neuausrichtung sowie Veränderungen des Infrastruktur-Portfolios machten "Personalanpassungen in der Größenordnung von etwa 700 Stellen" nötig - rund zwölf Prozent der Arbeitsplätze in Deutschland. FSC betont, die Entscheidung habe nichts damit zu tun, dass Siemens das Joint Venture verlässt; alleiniges Ziel sei vielmehr, "die Wettbewerbsfähigkeit von Fujitsu Siemens Computers langfristig zu stärken und die Ergebnissituation des Unternehmens zu verbessern."

Betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen

Dass gewerbliche Mitarbeiter von den Maßnahmen ausgeschlossen sein sollen, dürfte nicht zuletzt auf den geltenden Ergänzungstarifvertrag mit der IG Metall zurückzuführen sein. Dieser schrieb Anfang 2007 den Erhalt der Gesamtbeschäftigtenzahl März 2010, für gewerbliche Arbeitnehmer in den Werken Augsburg und Sömmerda bis März 2012 fest und schließt betriebsbedingte Kündigungen in dieser Zeit aus.

"Für alle Parteien zufriedenstellende Lösung"?

FSC kündigt Gespräche mit den "Arbeitnehmervertretern und der Gewerkschaft IG Metall" an, um "eine für alle Parteien zufriedenstellende Lösung zu erarbeiten." Ziel sei es, die Weiterführung des Ergänzungstarifvertrages zu verhandeln und einen gemeinsamen Ansatz zu erarbeiten. Heribert Göggerle, Excecutive Vice President Supply Operations und designierter Aufsichtsratsvorsitzender, wird zitiert: "Besonders in diesen schwierigen Zeiten und dem sehr wettbewerbsintensiven Marktumfeld wollen wir gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern und der Gewerkschaft IG Metall eine Lösung finden, die die Zukunft unsere Mitarbeiter in die richtigen Bahnen lenkt. [...] Wir haben zum Ziel, ein profitables Unternehmen zu bleiben, das langfristig attraktive Arbeitsplätze bieten kann, um mit unseren Mitarbeitern in eine wettbewerbsfähige Zukunft zu blicken."

Rechnung mit vielen Unbekannten

Wie FSC seine Pläne unter diesen Vorzeichen konkret umsetzen will, ist derzeit noch weitgehend offen. Die IG Metall sieht den geplanten Abbau kritisch, da er ohne - vertraglich ausgeschlossene - betriebsbedingte Kündigungen in der geplanten Größenordnung schwer vorstellbar ist. Es bleibt abzuwarten, wie FSC die Umsetzung in den angekündigten Gesprächen darstellt; IG Metall und Betriebsräte werden die Beschäftigten zeitnah über die Entwicklung informieren.