Siemens Dialog
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27.04.2024, 04:04 Uhr

Gegen "modernen Sklavenhandel"

  • 25.05.2009
  • Allgemein

Die IG Metall hat in einem offenen Brief an die Bundestagsabgeordneten das skandalöse Verhalten in der Leiharbeitsbranche angeprangert und die Politik zum Handeln aufgefordert. Anlass war die Werbeaktion eines Personaldienstleisters, der unter dem Motto "Alle müssen raus" Rabatt für den Entleih anbot.

Ein entsprechender Prospekt bot die Arbeitskräfte wie Ramschware an: "15 Prozent Rabatt auf alle Hilfs- und Fachkräfte" bot das Unternehmen, und "Das Angebot gilt nur vom 27.04. bis 30.06.09."

Erst die Deregulierung der Leiharbeit habe diese Entwicklung möglich gemacht, kritisieren der Erste und der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber und Detlef Wetzel, als Unterzeichner des Briefes an die Bundestagsabgeordneten. Sie fordern anhand dieses besonders krassen Beispiels erneut gesetzliche Rahmenbedingungen, die derartige Geschäftspraktiken wirkungsvoll verhindern und in der Leiharbeit menschenwürdige Arbeit möglich machen.

"Regulieren Sie Leiharbeit wirkungsvoll, damit der Gleichstellungsgrundsatz tatsächlich gilt und davon nur in einer kurzen Einarbeitungszeit abgewichen werden kann. Nehmen Sie Leiharbeit in das Arbeitnehmerentsendegesetz auf, um Lohndumping wirksam zu bekämpfen. Führen Sie das Synchronisationsverbot wieder ein, damit der Leiharbeitsvertrag nicht auf die Dauer des ersten Einsatzes in einem Entleihbetrieb begrenzt werden kann" - so lauten die Forderungen der IG Metall an die Bundestagsabgeordneten.