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29.04.2024, 15:04 Uhr

IG Metall-Memorandum: Die Zukunft der Alterssicherung

  • 25.08.2009
  • Allgemein

Wenige Wochen vor der Bundestagswahl hat Arbeitsminister Olaf Scholz einen Gesetzentwurf zur Verlängerung der Altersteilzeit bis 2014 vorgelegt. Die IG Metall begrüßt den Vorstoß angesichts als "echte Beschäftigungsbrücke", weil er vorsieht, dass für jeden per Altersteilzeit freiwerdenden Arbeitsplatz ein junger Beschäftigter nachrücken muss.

Beschäftigungswandel sozialverträglich gestalten

Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, erklärte zu der Initiative des Arbeitsministers: "Die Einschränkung der Förderung auf die Tatsache, dass für den freiwerdenden Arbeitsplatz ein Jugendlicher nach Abschluss der Ausbildung übernommen werden muss, macht die Altersteilzeit zu einer echten Beschäftigungsbrücke zwischen Jung und Alt." Die geplante Verlängerung sei daher sinnvoll und helfe den Betrieben, den Beschäftigungswandel sozialverträglich zu gestalten.

Memorandum für eine solidarische Alterssicherung

Die IG Metall selbst hat unterdessen ein Memorandum für eine solidarische Alterssicherung veröffentlicht, das erläutert, wie das Alterssicherungssystems in Deutschland fortentwickelt und erneuert werden soll: Die gesetzliche Rentenversicherung muss stabilisiert, das Rentenniveau angehoben und ein flexibler Übergang in den Ruhestand gesichert werden. Auf diese Weise wird den rentennahen Jahrgängen der Ausstieg erleichtert und gleichzeitig jungen Menschen ein Einstieg in das Berufsleben erleichert.

Verlässliche, ausreichende Rente ein 'Muss'

Hans-Jürgen Urban (Foto), geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, betont in seinem Vorwort, dass gerade im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise über die Zukunft der Alterssicherung in Deutschland gesprochen werden muss, denn: "Erstens ist die (Teil-)Privatisierung der Alterssicherung eine jener Quellen, die überfließende Finanzmittel in die Märkte spülte, Spekulationen anheizte und damit zum 'Krisentreiber' wurde. Zweitens droht unser System der Alterssicherung zum Krisenopfer zu werden. [...] Je länger die Krise andauert, desto stärker gefährden steigende Arbeitslosenzahlen und sinkende Einkommen die Einnahmebasis der gesetzlichen Rentenversicherung. [...] Drittens könnte einer klugen Alterssicherungspolitik auch eine nicht unbedeutende Rolle im Konzert der verschiedenen Instrumente der Krisenüberwindung zukommen. Eine verlässliche und ausreichende Rente ist nicht nur aus sozialpolitischen, sondern auch aus volkswirtschaftlichen Gründen ein Muss."

Die Rente mit 67 bezeichnet Urban als "fatale sozialpolitische Fehlentscheidung, die nicht zuletzt auch aus arbeitsmarktpolitischen Gründen dringend korrigiert werden muss." Erforderlich sind nach Überzeugung der IG Metall statt dessen Maßnahmen, die rentennahen Jahrgängen den Ausstieg aus dem Erwerbsleben
erleichtern und jungen Menschen eine Beschäftigungsperspektive eröffnen.

IG Metall-Mitglieder mit Zugang zum <link http: www.extranet.igmetall.de _blank external-link-new-window>Extranet können das Memorandum der IG Metall für eine solidarische Alterssicherung dort als PDF herunterladen.