Siemens Dialog
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05.05.2024, 00:05 Uhr

Kein Holding-Konzept

  • 11.06.2008
  • Allgemein

Ende Mai nutzte der Betriebsrat am Wittelsbacher Platz die Gelegenheit, Peter Löscher zu einer Betriebsversammlung einzuladen. Fragen an den CEO gab es, wie zu erwarten, reichlich; viele davon beschäftigten sich mit dem anstehenden Konzernumbau und den Mediengerüchten darüber.

Nur eine Woche vor der Betriebsversammlung am 29. Mai in der Münchner Siemens-Zentrale hatte die <link http: www.wiwo.de unternehmer-maerkte siemens-chef-loescher-baut-konzern-in-eine-art-holding-um-293961 _blank external-link-new-window>undefined"Wirtschaftswoche" gemeldet, der Vorstandsvorsitzende baue den "Konzern in eine Art Holding um". Das allerdings bezeichnete Löscher auf eine Frage aus dem Plenum als "absoluten Unsinn" und erklärte, unter seiner Führung werde es für Siemens kein Holdingkonzept geben, dagegen spreche schon der Schwerpunkt auf operativer Verantwortung im Vorstand.

Löscher bekräftigte erneut, Siemens werde als integrierter Technologiekonzern bestehen bleiben, auch in in der strategischen Unternehmensausrichtung werde es keine Zäsur geben; die unter Klaus Kleinfeld eingeleitete Strategie auf Basis der so genannten Megatrends sehe er als richtig an. Siemens halte an seiner Matrixorganisation aus Sektoren und regionalen "Clustern" fest und definiere derzeit die Zusammenarbeit darin neu. Dazu gehörten auch eine Neuorientierung des Umgangs miteinander und die Definition, wie die Führungsunterstützung auf Sektor-und Divisionsebene aussehen solle.

In diesem Zusammenhang ist laut Löscher das weltweite G&A-Programm (General & Administration) zu sehen, bei dem es sich - die Zuhörer am Wittelsbacherplatz hörten das vermutlich gern - nicht um ein isoliertes Zentralenprogramm handele; vielmehr gehe es insgesamt beispielsweise darum, "Duplizitäten" in  Vertrieb und Verwaltung herauszufiltern. Detailliertere Angaben kann oder will man derzeit offenbar nicht machen, so dass der CEO zusammenfasste: Die Neuorganisation werde die Verantwortungsstruktur und über das G&A-Programm auch die Führungsunterstützung im Konzern verändern. Mit konkreten Einzelheiten ist aus derzeitiger Sicht nicht vor Anfang Juli zu rechnen.