Siemens Dialog
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05.05.2024, 09:05 Uhr

Siemens One statt Siemens Trio

  • 18.06.2008
  • Allgemein

Der Konzernumbau, in der Öffentlichkeit im Schatten der Korruptionsaffäre nur am Rande beachtet, verursacht im Unternehmen der Mehrheit der Beschäftigten deutlich mehr Kopfzerbrechen. Auf Betriebsversammlungen nimmt er derzeit eine zentrale Rolle ein - zum Beispiel bei der Niederlassung Bremen. Ein Bericht vom Standort.

Auch auf der der Betriebsversammlung der Niederlassung Bremen (Foto) Ende Mai war der Konzernumbau ein Thema, vor allem in der Frage, ob wir in der Regionalorganisation Deutschland betroffen sind. Denn insgesamt ist das Geschäftsjahr im Auftragseingang und Umsatz bisher in Bremen wieder gut gelaufen. Die Auslastung der Bereiche am Standort ist, nach Aussage der Betriebsleitung, auch zukünftig gut. Dies wurde dem Betriebsrat in Gesprächen mit den einzelnen Bereichen bestätigt. Ähnlich positiv lautende Aussagen konnte man schon auf den letzten Betriebsversammlungen hören.

Damit zeigt sich, dass der Ansatz als "Siemens One" lokale Präsenz zu zeigen und somit das Geschäft in Deutschland zu stärken, heute noch so aktuell ist wie vor drei Jahren bei der Gründung der RD. Der Bestand und die Weiterentwicklung der RD sind aus Sicht des Bremer Betriebsrats deshalb unerlässlich.

Der Betriebsrat befürchtet, dass sich die drei Sektoren in Hinblick auf den Marktzugang, die Technologieentwicklung und die Organisationsstruktur auseinanderentwickeln, ein einheitliches Konzernvorgehen zugunsten separater Sektorstrategien aufgegeben werden. Siemens One - das bisherige Erfolgsrezept der RD - würde dann zum bloßen Schlagwort degenerieren.

"Wir wollen, dass sich die RD erfolgreich weiterentwickelt und keinen Rückfall in 'Vor-RD-Zeiten'. Wir brauchen in den Regionen kein Siemens-Trio, sondern Siemens One, dafür stehen wir", fasste der Betriebsratsvorsitzende Jörg Pupat in seinem Beitrag auf der Betriebsversammlung die Einschätzung der Bremer zusammen.
 
Sorgen verursacht auch hier die Ankündigung der Senkung der allgemeinen Vertriebs- und Verwaltungskosten um 20 Prozent. Wie sie umgesetzt werden soll, ist bekanntlich leider ziemlich unklar, sorgt aber für erhebliche Unruhe. Weitere Einsparungen nämlich würden gerade in den Niederlassungen an die Substanz gehen und sich wahrscheinlich eher kontraproduktiv im regionalem Geschäft auswirken.