Siemens Dialog
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05.05.2024, 03:05 Uhr

Schlag auf Schlag

  • 04.02.2008
  • Allgemein

Keine Atempause bei der Aufarbeitung der Korruptionsaffäre: Kurz nach der einmaligen Verlängerung seines Amnestieprogramms hat Siemens Schadensersatzforderungen gegen Mitarbeiter eingeleitet, die nicht daran teilnehmen.

Nach einem <link http: www.sueddeutsche.de wirtschaft artikel _blank>Bericht der "Süddeutschen Zeitung" verlangt das Unternehmen von mehreren in die Affäre verwickelten Mitarbeitern Schadensersatz in Höhe von insgesamt einer Million Euro; der Summe also, die Siemens bei Einstellung der Ermittlungen in der früheren COM-Sparte im Oktober 2007 als Bußgeld bezahlte (siehe COM-Ermittlungen beendet).

Die Zeitung zitiert einen Siemens-Sprecher, nach dem als erster Schritt von Schadensersatzforderungen"entsprechende Mahnbescheide versandt" worden seien. "Aus Justizkreisen" sei zu erfahren, es handele sich bei den Empfängern um langjährige Beschäftigte, gegen die auch die Staatsanwaltschaft München wegen Bestechungen bei COM ermittele - und die nicht am soeben verlängerten Amnestieprogramm teilnehmen.

Frühere Vorstände befinden sich nach den Informationen der in Sachen Siemens stets bestens informierten SZ nicht unter ihnen. Mit Blick auf diese ergänzt die Zeitung, der Aufsichtsrat wolle frühere Vorstände verklagen, denen Versäumnisse nachgewiesen werden: "Dann sind wir gezwungen, Schadensersatz geltend zu machen", wird ein namentlich nicht genannter Aufsichtsrat zitiert.