Siemens Dialog
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05.05.2024, 09:05 Uhr

Kein Lockerlassen

  • 08.01.2008
  • Allgemein

Siemens-Vorstandsvorsitzender Peter Löscher hat das neue Jahr mit deutlichen Signalen begonnen: Während er alle Mitarbeiter auf eine Fortsetzung des 2007 erwirtschafteten Erfolgs einschwört, wird für in den Schmiergeldskandal verwickelte Manager die Luft dünner.

Das <link http: www.handelsblatt.com news unternehmen industrie _pv _p _t ft _b default.aspx siemens-chef-fordert-von-pierer-heraus.html _blank external-link-new-window>undefined"Handelsblatt" zitiert aus einem Schreiben an die Führungskräfte im dem Löscher bekräftigt, die Verantwortung für Korruptionsfälle rückhaltlos klären zu wollen. Ausflüchte will er dabei offenbar nicht so leicht durchgehen lassen: "Beteuerungen des Nichtwissens oder der Uneigennützigkeit fehlgeleiteten Handelns sind zu kurz gegriffen und können so nicht akzeptiert werden."

"Vielfach und über längere Zeit"

Auch beschwichtigende Behauptungen, es habe sich bei den Unregelmäßigkeiten um ein paar verschwörerisch agierende schwarze Schafe gehandelt, lässt Löscher nicht gelten. Nach seiner Einschätzung gab es Fehltritte nicht nur "in wenigen Einzelfällen, sondern vielfach und über längere Zeit."

Regress für Ex-Manager?

Die <link http: www.sueddeutsche.de wirtschaft artikel _blank external-link-new-window>undefined"Süddeutsche Zeitung" berichtet ihrerseits, am Korruptionsskandal beteiligte Manager müssten mit Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe rechnen. Einen "großen Teil" derjenigen, die im Visier der Münchner Staatsanwaltschaft stehen, habe Siemens zum Jahresende 2007 über eine Erlanger Rechtsanwaltskanzlei schriftlich aufgefordert, auf die Geltendmachung von Verjährungsfristen im Falle von Schadensersatzansprüchen zu verzichten. Im Regelfall gilt für vergleichbare Fälle eine Verjährungsfrist von drei Jahren.

Nach den Informationen der SZ sind die meisten der Betroffenen der Aufforderung nachgekommen. Kritik gab es jedoch von Anwälten der betroffenen Ex-Manager, die Siemens' Vorgehen als "Zeichen nach außen" mit Blick auf die US-Börsenaufsicht <link http: www.sec.gov _blank external-link-new-window>undefinedSEC werteten. Als brisant könnte sich möglicherweise ein weiterer Kritikpunkt erweisen, sollte es sich um mehr als die Schutzbehauptung eines Anwalts handeln: An den Korruptionsdelikten beteiligte Com-Leute hätten demnach mit Wissen oder gar Billigung damaliger Vorstände gehandelt.