Siemens Dialog
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29.04.2024, 02:04 Uhr

SEN: Verhandlungen nach Ostern

  • 20.03.2008
  • Konzern

In der Woche nach Ostern beginnen die Verhandlungen zwischen Siemens und der Arbeitnehmerseite über die Umsetzung der Restrukturierung bei Siemens Enterprise Communications. Die Arbeitnehmervertreter fordern eine langfristige Perspektive: Beschäftigungs- und Standortsicherung, Erhalt der tarifvertraglich abgesicherten Arbeitsbedingungen und Investitionszusagen.

Eine bundesweite Tarif- und Verhandlungskommission aus Delegierten der einzelnen Standorte wird in den kommenden Wochen im Rahmen von IG Metall-Mitgliederversammlungen gewählt. Diese Delegierten vertreten die Interessen der Mitglieder ihres Standortes und berichten ihnen über den Stand der Verhandlungen. Wichtig dabei, wie überhaupt im Sinne einer soliden Basis für die Verhandlungen: Nur die IG Metall-Mitglieder bestimmen, und die Stimme jedes Standortes ist nur so stark, wie er Mitglieder hat.

Franz Tölle, IG Metall-Betreuer des SEN-Gesamtbetriebsrats geht nicht ohne weiteres von einer schnellen Einigung gleich in der ersten Woche aus:
"Es wäre natürlich begrüßenswert, wenn in den Verhandlungen in der kommenden Woche bereits eine Einigung erzielt werden könnte, aber das ist nicht garantiert"; für vorstellbar hält er eher eine Verständigung auf wesentliche Eckpunkte.

Im Fokus der Arbeitnehmerseite werden neben den eingangs aufgezählten Forderungen Instrumente stehen, die von den Restrukturierungen betroffenen Mitarbeitern berufliche Perspektiven aufzeigen - also etwa Qualifizierungsmaßnahmen und mögliche Transfergesellschaften. Auch über die Anzahl derer, für die solche Maßnahmen letztlich nötig werden, ist noch nicht das letzte Wort gesprochen, erklärt Tölle: "Natürlich steht auch das Volumen der geplanten Stellenstreichungen nach wie vor auf der Agenda."

Auch er betont, dass für die Arbeitnehmervertreter erreichbare Ergebnis entscheidend von ihrem Rückhalt unter den Beschäftigten abhängt: "'Engagiertes Zuschauen' ist nicht mehr genug. Um mehr als warme Worte zu erreichen, brauchen wir Druck und Durchsetzungskraft. Nur wenn IG Metall und Betriebsräte sich auf eine starke Mitglieder-Basis berufen können, ist mehr drin als ein Trostpflaster."