Siemens Dialog
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28.04.2024, 06:04 Uhr

Sonderzahlung Fehlanzeige

  • 02.12.2011
  • Allgemein

"Schließlich bekommen Sie ja jeden Monat Gehalt" - so könnte man, auch ohne Polemik, in einem Satz die Entgegnung Brigitte Ederers auf die Frage zusammenfassen, warum es trotz neuer Ergebnisrekorde keine Sonderzahlung für die Beschäftigten gibt. Bei den Betriebsräten herrscht dafür wenig Verständnis.

Auf der Betriebsräteversammlung des Siemens-Gesamtbetriebsrats wurde Ende November deutlich, dass viele ArbeitnehmerInnen und ihre Vertretungen angesichts der guten Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres 2011 eine Sonderzahlung wie im Vorjahr für durchaus angemessen halten würden. Siemens hatte ihre Leistung beim Überwinden der Krise damals bekanntlich mit einer Sonderzahlung von 1.000 Euro gewürdigt (siehe Tariferhöhung und Bonus für die Beschäftigten).

Großes Lob ...

Nun konnte CEO Peter Löscher wiederum ein operatives Rekordergebnis <link http: www.siemens.com press de pressemitteilungen _blank external-link-new-window>undefinedverkünden, das die Vorjahreszahlen weit übertrifft: Das Ergebnis der Sektoren stieg um 36, der Gewinn aus den fortgeführten Aktivitäten gar um 65 Prozent. In den Betrieben stellt sich angesichts dessen die Frage: Wer hat dieses Ergebnis erarbeitet, wenn nicht die Beschäftigten? Das sieht wohl auch der Vorstand, betont Peter Löscher im Vorwort zum Geschäftsbericht doch: "Diese Ergebnisse und Erfolge haben wir dank des großen Engagements unserer rund 360.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit erreicht."

... aber keine Belohnung

Anlass für einen Bonus jedoch, das machte die Arbeitsdirektorin in Berlin unmissverständlich klar, sieht man darin nicht. Noch schwerer nachvollziehbar wird diese Haltung, wenn man sie in Relation zur geplanten Dividende setzt. Laut Geschäftsbericht ist für 2011 eine Gesamtausschüttung von rund 2,6 Milliarden Euro vorgesehen; allein die vom Vorstand vorgeschlagene Erhöhung um elf Prozent von 2,70 auf 3,00 Euro pro Aktie macht dabei 286 Millionen aus. Zum Vergleich: Eine Sonderzahlung von 1.000 Euro pro Mitarbeiter in Deutschland würde gerade einmal knapp 130 Millionen Euro kosten.