Siemens Dialog
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26.04.2024, 09:04 Uhr

Appell zum Strategiewandel

  • 08.03.2007
  • Allgemein

Im April 2004 veröffentlichten der Gesamtbetriebsrat der Siemens AG und der Konzernbetriebsrat des Siemens-Konzerns ein Positionspapier zur Strategie des Konzerns. Knapp drei Jahre später griffen Betriebsräte aus ganz Deutschland die darin formulierten Forderungen aus heutiger Sicht erneut auf.

Bei einem Seminar im hessischen Gersfeld stellten die Siemens-Betriebsräte aus Augsburg, Berlin, Braunschweig, Bremen, Bielefeld, Erlangen, Hamburg, Hannover, Kassel, Kiel, Leipzig, München, Regensburg und Saarbrücken fest, dass die frühere Positionierung von GBR und KBR heute aktueller ist denn je.

Negativbeispiel COM

Im Juni 2006 analysierten ebenfalls Betriebsräte aus ganz Deutschland die Situation des damaligen Geschäftsbereichs COM unter diesen Prämissen und entwickelten Vorschläge für ein zukunftsorientiertes Produkt- und Servicekonzept des Bereichs; noch im gleichen Monat beschlossen Vorstand und Aufsichtsrat der Siemens AG bekanntlich dessen Aufgabe.

Im Januar 2007 war bei einem erneuten Treffen entsprechend zu konstatieren, dass das Siemens-Management die Vorschläge für Innovation und Nachhaltigkeit nicht aufgenommen hatte. Hintergrund ist nach Einschätzung der Betriebsräte die neue Strategie des Siemens Vorstands: die Orientierung an "Profit and Growth" und sogenannten Megatrends - ein an relativ kurzfristigen Renditen orientiertes Portfolio-Management.

Nachhaltige Strategie gefordert

Angesichts der damit verbundenen Gefährdung für Arbeitsplätze und die Position von Siemens als Technologiekonzern sind die Betriebsräte nicht bereit, dem Ausverkauf einer in Jahrzehnten aufgebauten Innovations- und Technologiekultur weiterhin zuzusehen. Sie fordern statt dessen eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Strategie, ergänzt um Aspekte zur Ausweitung des Geschäfts und zur Sicherung der Arbeitsplätze in Deutschland.

Mit dieser Zielrichtung verabschiedeten die Betriebsräte in Gersfeld ein Positionspapier, das als Grundlage zum Schaffen konkreter Perspektiven und sicherer Arbeitsplätze dient und damit gleichzeitig den langfristigen Bestand des Unternehmens sichert.

An oberster Stelle der daraus resultierenden Forderungen steht der Erhalt der durchgängigen Integration von Forschung, Entwicklung, Fertigung und Service in Europa, begleitet von vorausschauender Personalentwicklungsplanung mit ständiger Qualifizierung der MitarbeiterInnen.

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Sämtliche Forderungen und ausführliche Erläuterungen der Position entnehmen Sie bitte der zum Download verfügbaren PDF-Version des "Gersfelder Positionspapiers" (Gersfelder_Positionspapier.pdf).