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17.05.2024, 06:05 Uhr

"Continental zeigt sein wahres Gesicht"

  • 08.04.2008
  • Operativ

Der Gesamtbetriebsrat VDO informierte am Montag die Beschäftigten über Contis Pläne für die Division Powertrain. Nach seinen Informationen stehen dort nun Verkauf, Schließung und Verlagerung weitere 3.000 Stellen auf der Kippe anstatt der von Conti bekannt gegebenen 1.500 bis 2.000.

Laut Gesamtbetriebsratsinfo (siehe Link GBR-Conti_VDO-IV08.pdf) sind Arbeitsplätze in Produktion, Entwicklung und Verwaltung in den Bereichen Elektronics & Drivetrain, Gasoline Systems, Diesel Systems, Sensorik und eventuell Fuel Systems betroffen. Sein Fazit: "Diese Maßnahmen gefährden Projekte und die Zukunft des gesamten Continental Automotive Bereiches."

Verunsichert und demotiviert

Die betroffenen Beschäftigten sind verständlicherweise äußert verunsichert und absolut demotiviert, zumal sich aus derzeitiger Sicht keine Perspektiven für den Erhalt und und die Zukunftssicherheit der Arbeitsplätzen abzeichnen, so der Gesamtbetriebsrat bitter: "Dies zeigt den Wert der Zusagen von Herrn Wennemer, die im Zusammenhang mit dem Kauf von VDO verkündet wurden."

Die Interessenvertreter in den Betrieben und die IG Metall fordern nochmals mit Nachdruck, dass Conti ernsthaft an tragfähigen und zukunftsichernden Maßnahmen arbeitet, anstatt rein kostengetriebene und nicht durchdachte Personalabbau- und Verlagerungspläne zu verfolgen. Sie warnen außerdem vor Image-Folgen, die durch übereilte Entscheidungen sowie die einseitige Ausrichtung an Kapitalinteressen und kurzfristigen Gewinnerwartungen entstehen können.

Gemeinsam wehren

An die Beschäftigten appelliern Gesamtbetriebsrat und IG Metall, sich gemeinsam gegen die Pläne des Managements zu wehren: "Nur Gespräche und Appelle werden die geplanten Maßnahmen nicht verhindern. Aktionen und Solidarität sind erforderlich. Betriebsräte und Beschäftigte gemeinsam in der IG Metall!"

Kritik an Kniefall vorm Aktienmarkt

Die <link http: www.igmetall-nieder-sachsen-anhalt.de willkommen.php _blank external-link-new-window>undefinedIG Metall  Niedersachsen und Sachsen Anhalt hat unterdessen in einer Pressemitteilung den geplanten Arbeitsplatzabbau ebenfalls scharf kritisiert. Bezirksleiter Hartmut Meine äußert den Verdacht, der Abbau sei ausschließlich dem Aktienmarkt geschuldet: "Es drängt sich der Gedanke auf, dass Continental die Erwartungen des Aktienmarktes erfüllen will. Anders ist der angekündigte Abbau von Arbeitsplätzen vor dem Hintergrund der guten Auftragslage nicht zu erklären." Meine mahnte, diese einseitige Ausrichtung auf den Kapitalmarkt und die kurzfristige Gewinnerwartung von über 10 Prozent gefährde die Produktions- und Technologieführerschaft; insbesondere der mögliche Verkauf von Fuel Systems sei nicht sinnvoll.