Siemens Dialog
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17.05.2024, 04:05 Uhr

"Schlechter Stil des Hauses Conti"

  • 31.03.2008
  • Operativ

IG Metall-Vertreter am niedersächsischen Continental-Stammsitz und am Standort der früheren Siemens VDO-Zentrale Regensburg reagieren verärgert auf die überraschenden Ankündigungen zur Conti-Divison Powertrain.

"Dass die Belegschaft und ihre Vertreter aus der Presse von den massiven Abbauplänen erfahren, zeugt von einem schlechten Stil des Hauses Conti", kritisierte der Regensburger IG Metall-Bevollmächtigte Jürgen Scholz (links). Gleichzeitig erklärte er, dass mit diesem Vorgehen des Managements die Hoffnung auf ein konstruktives Miteinander bei der Bewältigung bevorstehender Aufgaben (siehe VDO/Conti: Kündigungen als "ultima ratio")sinke.

Scholz wies darauf hin, dass die Regensburger Belegschaft rund um die Uhr "höchst motiviert, innovativ, äußerst flexibel und leistungsbereit" arbeitet. Dennoch rücksichtslos an der Kostenschraube zu drehen passt dazu in der Tat wenig: "Wenn nun die Zinsen für den Kauf von Siemens VDO auf dem Rücken der Beschäftigten möglichst schnell hereingespielt werden sollen, unterscheidet dies Conti nicht wesentlich von Finanzheuschrecken, die ausschließlich auf kurzfristige Profitziele hin agieren und keine langfristige Renditeplanung verfolgen."

Innovation statt Schrumpfkur

Genauso wie der niedersächsische IG Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine (rechts) fordert auch die Regensburger IG Metall nun erst einmal präzise Aussagen, was Conti im Bereich Powertrain konkret vorhat. Was eventuelle Probleme angeht, seien die jedenfalls nicht durch schlichte Stellenstreichungen zu lösen, so Meine: "Die IG Metall fordert Innovationen statt Personalabbau." Scholz wies außerdem nochmals auf eine Forderung hin, die von Beginn der Ausgliederungsdiskussion bei Siemens an zum Standpunkt der Arbeitnehmerseite gehört: Der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen.