Siemens Dialog
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27.04.2024, 09:04 Uhr

Gewinner der Krise?

  • 20.05.2009
  • Allgemein

Peter Löscher zeigt sich trotz der mittlwerweile auch bei Siemens eingeräumten Einbußen der Krise zuversichtlich, dass am Ende alles gut wird: Deutschland werde mit seiner hochinnovativen Industriestruktur Vorteil aus dem bevorstehenden Strukturwandel ziehen, Europa insgesamt profitieren.

Im <link http: www.ftd.de unternehmen industrie :interview-siemens-chef-verteidigt-industriepolitik _blank external-link-new-window>undefinedInterview mit der Financial Times Deutschland verteidigte Löscher gleichzeitig die einseitige Exportorientierung der deutschen Wirtschaft. Diese gerät seit Krisenbeginn zunehmend in die Kritik; Politiker und Ökonomen sehen in ihr und mangelnder Stärke der Binnenwirtschaft eine Schwäche, die sie zu sehr abhängig von der Weltwirtschaft macht.

Auch der Gesamtebtriebsrat der Siemens AG kritisiert in seinem aktuellen Positionspapier, Deutschland zahle mit einer drastischen Reduktion seines Absatzes auf den Weltmärkten heute den Preis einer ungesunden Export- und Wettbewerbsorientierung (siehe Gesamtbetriebsrat: Offensiv und innovativ aus der Krise).

Löscher hingegen argumentiert, weltweit würden Infrastrukturprogramme aufgelegt und unter umweltfreundlichen Aspekten modernisiert, was im Industriesektor zu weiterem Wachstum führen werde: "Als Folge der derzeitigen Wirtschaftskrise wird die Industrialisierung zweifelsohne zu- und nicht abnehmen. Länder wie Deutschland mit einer hochinnovativen Industriestruktur werden großen Vorteil daraus ziehen."

Der Strukturwandel hin zu umweltfreundlicheren Produkten werde Europa als Produktionsstandort Bedeutung verleihen, führte Löscher weiter aus. Eine Bedingung sieht allerdings trotz allem diesbezüglichen Optimismus auch er: "Wir müssen aber deutlich innovativer sein, weil die Herstellungskosten viel höher sind."