Siemens Dialog
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28.04.2024, 21:04 Uhr

Erleichterung zum zweiten Quartal

  • 29.04.2009
  • Allgemein

Siemens veröffentlichte am Mittwoch seine mit Spannung erwarteten Zahlen für das 2. Quartal 2009. Angesichts der Krise könne man durchaus zufrieden sein, erklärte Peter Löscher in Berlin - die Börsenwelt gab ihm nach kurzem Zaudern trotz einer spürbaren Senkung des Gesamtjahresziels recht und reagierte unverkennbar erleichtert.

Das bisherige Ziel für 2009, in den Sektoren ein Ergebnis von 8,5 Milliarden Euro zu erzielen, wurde gesenkt, soll aber nun immer noch über dem von 2008 (6,6 Milliarden) liegen. Die meisten Analysten hatten angesichts der Krise mit einer solchen Senkung gerechnet, der Gesamtbetriebsrat sie im Interesse der Beschäftigten vor gut einer Woche gefordert (siehe Gesamtbetriebsrat der Siemens AG fordert „New Deal“).

Die ersten Bewertungen nach Bekanntwerden der Zahlen klangen dennoch erschreckt, was sich allerdings nach dem zweiten Blick schnell änderte. Siemens, so schloss sich die vorherrschende Meinung der des CEO an, kommt zwar nicht auf wundersame Weise ungeschoren durch die Krise, insbesondere Industry ist bereits von Einbrüchen betroffen. Unter dem Strich aber schlägt man sich durchaus befriedigend; die Anleger dankten es mit einem Anstieg des Aktienkurses um weit über fünf Prozent.

Auftrag über Umsatz

Der Umsatz stieg im abgelaufenen Quartalvor allem durch Zuwächse bei Energy und Healthcare um fünf Prozent auf knapp 19 Milliarden Euro. Der Auftragseingang sank zwar mit 20,864 Milliarden um elf Prozent unter dem des Vorjahres, liegt aber immer noch über dem Umsatz - das so genannte Book-to-Bill-Verhältnis, ein wichtiger Indikator der kommenden Entwicklung, als über eins. Der Auftragsbestand der Sektoren schließlich stieg nochmals auf nun 87 Milliarden Euro, wesentliche Stornierungen sind nicht zu verbuchen.

SG&A: "Voll auf Kurs"

Interessant besonders aus Arbeitnehmersicht ist der Hinweis Löschers, das SG&A-Programm werde offenbar sein Einsparziel von 1,2 Milliarden Euro bis Ende des laufenden Geschäftsjahres problemlos erreichen. Zum Halbjahresende ist demnach bereits die Marke von einer Milliarde erreicht, ein Übertreffen des Sparziels scheint möglich - ein Erfolg, der wohl unbestreitbar in erster Linie den Beschäftigten zuzuschreiben ist, und zudem weiteren Reduktionsideen in dieser Richtung einen Riegel vorschieben sollte.