Siemens Dialog
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03.05.2024, 05:05 Uhr

Gigaset-Streit: Kein Ende abzusehen

  • 23.12.2009
  • Konzern

Die dicke Luft zwischen Siemens und Gigaset-Mehrheitseigner Arques ist offenbar auch nach dem Vergleich über den neuen und schon wieder abgesetzten Geschäftsführer nicht geklärt. Wie es mit den Forderungen an Arques aussehe, werde sich zeigen müssen, hatte der Siemens Dialog nach dem Vergleich kommentiert - erwartungsgemäß sieht es nach weiterem Zwist zwischen Ex-Eigner und Investor aus.

Die "<link http: www.sueddeutsche.de wirtschaft text _blank external-link-new-window>undefinedSüddeutsche Zeitung" weiß wieder einmal mehr von dem, was sich nur halbwegs diskret hinter den Kulissen abspielt. Nachdem Siemens eben den Rücktritt des gerade erst ernannten Gigaset-Geschäftsführers und Arques-Vorstands Michael Hütten durchsetzte (siehe Partnerschaft vor Gericht), gehe es nun wie vorausgesehen ums Geld, berichtet die SZ. Da ist zum einen eine seit Oktober 2009 offene Rate über 15 Millionen Euro, die Arques Siemens für die Gigaset-Mehrheit schuldet. Zum anderen streitet man weiter um 20 Millionen Euro für die Gigaset-Restrukturierungskosten, die Arques entgegen der Vereinbarungen einbehielt (siehe Kein Geld für Gigaset?).

Arques knapp bei Kasse

Münchner Finanzkreise vermuten laut SZ, was nach der Reihe von Pleiten, Pech und Pannen bei Arques auch anderen immer offensichtlicher scheint: "Man hat langsam den Eindruck, dass Arques das alles nicht mehr zahlen kann." Bei Arques will man von solch einer Klemme natürlich nichts wissen und deutet die Vereinbarungen so, dass die offene Rate erst im kommenden Jahr fällig würde. Wie es sich damit nun tatsächlich verhält, wissen wohl nur Arques und Siemens, die zudem widersprüchliche Angaben über den Stand der Verhandlungen machen. Dem verblüfften Laien stellt sich die Frage, wie es in einem solchen Punkt überhaupt Raum für Interpretationen geben kann - beim Autokauf auf Kredit sind die Raten schließlich später auch kein Anlass für langwierige Vehandlungen.

"Enorm wichtig" für Gigasets Stabilität

Eine Siemens-Sprecherin teilt laut SZ immerhin mit, der Ausgang der Verhandlungen sei für Gigaset "enorm wichtig", man hoffe daher in den Gesprächen mit Arques "zügig voranzukommen". Rund 1.800 ehemaligen Siemens COM-Beschäftigten bleibt angesichts dieser Lage nichts anderes übrig, als im Interesse des Fortbestands ihres Unternehmens das selbe zu hoffen.