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18.04.2024, 07:04 Uhr

IG Metall macht sich für Europa stark

  • 29.08.2011
  • Allgemein

Im unverhofft schnellen Aufschwung nach der letzten Krise ging die Diskussion über grundsätzliche Änderungen am Wirtschaftssystem weitgehend in der allgemeinen Erleichterung unter. Die ebenso unverhofft schnell entstandene Eurokrise sollte Anlass genug sein, dem unkontrollierten Treiben der Finanzmärkte endlich mit einer gemeinsamen europäischen Währungs- und Wirtschaftspolitik Grenzen zu setzen.

Positionspapier für die Euro-Rettung

Die IG Metall vertritt die Auffassung, dass der aktuellen Krise nur auf europäischer Ebene wirkungsvoll begenet werden kann. Von Euro, Währungsunion und gemeinsamem Markt profitieren alle, einschließlich der Beschäftigten in Deutschland. Ein Positionspapier der IG Metall führt dafür zehn gute Gründe an, deren wichtigstes Fazit eigentlich keiner Erklärung bedarf: Der Euro-Raum ist die wichtigste Exportregion für Deutschland. Gehen in ihm Länder in einer Kettenreaktion pleite, können sie nichts mehr in Deutschland einkaufen.

"Widerwillig und kraftlos"

In einem <link http: www.handelsblatt.com politik deutschland ig-metallchef-huber-plaediert-fuer-europaeische-wirtschaftsregierung _blank external-link-new-window>undefinedGastkommentar im "Handelsblatt" kritisierte der erste IG Metall-Vorsitzende Berthold Huber Mitte August eine wesentliche Ursache für die derzeitige Kopflosigkeit, nämlich die "mangelnde Phantasie und damit verbundene mangelnde Entschlossenheit einer überwiegend technokratischen Politiker-Elite". Diese "schleppt sich widerwillig und kraftlos von einer Rettungsaktion zur nächsten, statt die Finanzmärkte endlich wirkungsvoll zu regulieren und das Ruder mit vorwärtsweisenden politischen Projekten herumzureißen".

Appell für eine einheitliche europäische Struktur

Die IG Metall tritt vor diesem bedrohlichen Hintergrund nachdrücklich für eine geschlossen handelnde, demokratisch legitimierte und weisungsbefugte europäische Wirtschaftsregierung ein. Sie könnte mit zukunftsweisenden Investitionsprojekten, beispielsweise im Zusammenhang mit der Energiewende, die Stabilität der Konjunktur wieder herstellen - anstatt mit halbherzigen Maßnahmen nur die Symptome der Systemfehler für eine ungewisse Frist zu einzudämmen.