Siemens Dialog
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29.04.2024, 09:04 Uhr

In Perlach nichts Neues

  • 31.01.2008
  • Konzern

Am 23. Januar beschloss der AUB-geführte frühere SIS-Betriebsrat in Perlach offiziell, es habe sich nichts geändert, was eine Neuwahl angeraten scheinen lasse - Betriebszusammenführung mit der Siemens AG, Integrationsmodell fürr SIS und Interessenausgleich zum Trotz. Die IG Metall-Fraktionen sehen das anders und reagieren heute mit einem Flugblatt.

Hart, aber wahr: 2.000 Beschäftigte in MchP bewegen<br>sich derzeit in einem "mitbestimmungsfreien Sektor".

"In Perlach nicht Neues" titelt das Flugblatt, passend angesichts der hartnäckigen Vogel Strauß-Politik der AUB-Vertreter im ehemaligen SIS-Betriebsrat (siehe Download). Sprach er vor Weihnachten noch von "rechtlichen Bedenken" und "juristischer Prüfung", hat er am 23. Januar gegen die Stimmen der IG Metall-Fraktion beschlossen, dass "keine Anhaltspunkte vorliegen, die eine vorzeitige Beendigung seiner Amtszeit begründen" und daher "eine rechtliche Klärung durch Einleitung eines Beschlussverfahrens beim Arbeitsgericht München nicht erforderlich ist."

Der Verdacht liegt nahe, dass interne Beratungen vor der ursprünglich beabsichtigten juristischen Klärung den AUB-Vertretern eines unstrittig klar gemacht hat: Das Arbeitsgericht würde aller Wahrscheinlichkeit kurzen Prozess mit ihrer willkürlichen Haltung machen, die Integration von SIS und SAG habe keine relevanten Änderungen mit sich gebracht.

Vorstand und und Gesamtbetriebsrat der Siemens AG jedenfall schlossen im Zuge dieser Integration eine entsprechende Betriebsvereinbarung ab; alle Beschäftigten am Standort sind unter einheitlicher Leitung in einem einzigen Betrieb zusammengefasst; CP bestätigte den grundlegend veränderten Status - "keine Anhaltspunkte"?!?

Der allmählich absurd wirkende Vorgang hätte einen gewissen Unterhaltungswert, wäre da nicht eine Nebenwirkung des Klammerns der AUB-Betriebsräte an ihre Posten: Seit nunmehr einem Monate stehen die rund 2.000 früheren MitarbeiterInnen der Siemens AG in Sachen Interessenvertretung und Mitbestimmung auf sich gestellt da.