Siemens Dialog
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04.05.2024, 21:05 Uhr

It's a man's world

  • 04.03.2011
  • Allgemein

Mit der kontrovers geführten Quotendiskussion und dem Frauentag am 8. März rückt unter anderem wieder einmal die Frage in den Fokus, wie es eigentlich um den Anteil von Frauen in Führungspositionen bestellt ist. Was Peter Löscher bei Siemens zur Chefsache gemacht hat, beschränkt sich offenbar in den meisten Unternehmen auf Absichtserklärungen.

Stagnation auf niedrigem Niveau

Einer neuen Auswertung der <link http: boeckler.de _blank external-link-new-window hbs>undefinedHans-Böckler-Stiftung zufolge stagniert der Frauenanteil in Führungspositionen in börsennotierten Unternehmen auf niedrigem Niveau: Im Januar 2011 waren gerade einmal 3,1 Prozent ihrer Vorstandsposten von Frauen besetzt. Anfang 2010 und Anfang 2009 waren es jeweils 3,0 Prozent - unter dem Strich also von Veränderungen keine Spur.

Weibliche Aufsichtsräte: drei Viertel auf der Arbeitnehmerbank

Etwas anders sieht es aus, wenn man einzelne Unterscheidungen der Unternehmen mit einbezieht. So stieg etwa in mitbestimmten Unternehmen der Anteil weiblicher Vorstände, während er in Unternehmen ohne mitbestimmmten Aufsichtsrat sank. In den Aufsichtsräten selbst sind 11,7 Prozent der Mitglieder weiblich, davon wiederum allerdings 75 Prozent auf der Arbeitnehmerbank.

Selbstverpflichtung ohne Konsequenzen

In den Vorständen sind Frauen immer noch eine absolute Rarität - eine Tatsache, welche die vor zehn Jahren formulierte Selbstverpflichtung der deutschen Wirtschaft zur Förderung der Gleichstellung zum Lippenbekenntnis degradiert. Der Effekt ist bekannt: Mit einer wohlklingenden Absichtserklärung wendet man eine politische Regelung ab; sind die Wogen auf diese Weise geglättet, geht es im Großen und Ganzen weiter wie zuvor.

Siemens positive Ausnahme

Siemens stellt in dieser Hinsicht eine positive Ausnahme dar. Zwei Frauen im Vorstand, das klingt zwar erst einmal nicht nach besonders viel. Setzt man es jedoch ins Verhältnis zum Gesamtbild, ändert sich das erheblich: 2,2 Prozent Frauen gibt es in den Chefetagen der DAX 30, 25 Prozent sind es bei Siemens. Auch absolut betrachtet können die börsennotierten Unternehmen froh sein, dass es Siemens gibt - von 668 Spitzenpositionen sind nur 21 mit Frauen besetzt, so dass Siemens allein zehn Prozent stellt.