Siemens Dialog
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12.05.2024, 02:05 Uhr

Konstruktiver Dialog nicht zu erkennen

  • 09.06.2009
  • Konzern

In der Auseinandersetzung um den geplanten Kahlschlag unter Siemens' österreichischen Software-Mitarbeitern sind die Fronten verhärtet. Bei einer Betriebsversammlung zeigten sich die Betroffenen bereit zur Konfrontation, zumal auf Firmenseite bisher keine Bereitschaft zu einem akzeptablen Kompromiss erkennbar scheint.

Betroffen ist nach Auskunft des Betriebsrats die ehemalige PSE, die nach der Integration in Siemens IT Solutions and Services unter Business Unit System Development and Engineering fungiert. Der Betriebsrat kann nach den Worten seines Vorsitzenden Ataollah Samadani bislang einen "konstruktiven Dialog" auf Seiten der Firmenleitung nicht erkennen und ist bereit, wie schon bei früheren Abbauwellen in der PSE notfalls zu harten Kampfmaßnahmen bis hin zum Streik zu greifen.

Großdemo vor dem Parlament

An der Betriebsversammlung in Wien nahmen am Montag Vormittag rund 1.000 Beschäftigte aus der Hauptstadt sowie aus Linz teil. Die Versammlung bekräftigte die Bereitschaft, falls nötig zu streiken. Zuerst einmal will die Belegschaft jedoch die Öffentlichkeit und Politik auf ihre Lage aufmerksam machen. Samadani erklärte dazu, man habe beschlossen, "alle Vorbereitungen zu treffen, um mit einer Großdemonstration vor dem Parlament auf die Ziele unseres Abwehrkampfes aufmerksam zu machen".

Die ehemaligen PSE-Beschäftigten zeigen nicht zum ersten Mal, dass sie ihre Arbeitsplätze bei Bedarf ohne Zaudern verteidigen. Ende 2006 hatte es einen Warnstreik im Zusammenhang mit Teilausgliederungen gegeben; im Zuge einer schier endlosen Reihe von Umstrukturierungen und Kürzungen auf Kosten der Arbeitsplätze konnten Streiks mehrmals erst in letzter Minute abgewendet werden.