Siemens Dialog
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29.04.2024, 12:04 Uhr

Mehr KurzarbeiterInnen, weniger Lehrstellen

  • 30.07.2009
  • Allgemein

Die aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit werfen kein gutes Licht auf angebliche Indikatoren für ein Ende der Krise: 252.000 Arbeitslose mehr als 2008 gab es im Juli, obwohl die Zahl der KurzarbeiterInnen im zweiten Quartal um 200.000 bis 300.000 stieg. Und kurz vor Beginn des Ausbildungsjahres suchen noch fast 157.000 eine Lehrstelle.

Wie die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg mitteilte, ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Juli 2008 um 252.000 gestiegen. Ohne die im Frühjahr erfolgte Änderung in der Zählweise wären es wohl noch rund 30.000 mehr; diese aber tauchen in der amtlichen Statistik nicht mehr auf, weil sie als Ein-Euro-Jobber oder in Qualifizierungsmaßnahmen unterwegs sind.

Für die Kurzarbeit sieht es nicht viel besser aus. Nach vorläufiger Schätzung haben im zweiten Quartal bis zu 1,4 Millionen Menschen Kurzarbeitergeld bezogen, also 200.000 bis 300.000 mehr als im ersten Quartal. Im Juli zeichnete sich zwar ein leichter Rückgang ab, aber es bleibt unklar, wie groß dabei der Einfluss der Ferienzeit ist. Allein bei Siemens beispielsweise rechnet man derzeit mit einem Rückgang um etwa 4.000 KurzarbeiterInnen, wenn die Feein in Bayern beginnen.

Einen Monat vor Beginn des Ausbildungsjahres sind laut der Bundesagentur unterdessen noch knapp 157.000 junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stehen rein rechnerisch noch knapp 100.000 unbesetzte Stellen. Die BA führt auch diesen Effekt auf die Krise zurück: "Die Statistik zeigt, dass viele Unternehmen derzeit noch nicht klar sehen, was sie sich im Herbst an Ausbildung leisten können", erklärte Vorstandsmitglied Heinrich Alt.