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26.04.2024, 12:04 Uhr

Siemens Produktionssystem: Der Ball rollt

  • 18.06.2010
  • Allgemein

Kurz vor dem Eröffnungsspiel der Fußball-WM eröffneten 30 Siemens-Betriebsräte sowie SPS-Kenner und Experten am 10. Juni in Berlin ihre Aktivitäten zur SPS-Einführung. Eine Kick Off-Veranstaltung in der IG Metall-Verwaltungsstelle markierte den Anpfiff.

Das Berliner SPS-Team (Foto zum Vergrößern anklicken)

SPS: "Revolutionäre Zelle"

Aus Arbeitnehmersicht begann alles im Jahr 2008 mit einer Filmvorführung im Gesambetriebsrat. "Die revolutionäre Zelle in Berlin" hieß der Film, und war nicht etwa eine Dokumentation radikaler Umtriebe, sondern eine Arbeitgeberinformation zum SPS mit Einführung der Zellenfertigung im Berliner Messgerätewerk. Seitdem laufen nicht nur auf Firmenseite, sondern auch bei den Siemens-Betriebsräten viele Aktivitäten zum Siemens-Produktionssystem.

10x2+IG Metall

In Berlin starteten sie mit ihrem Kick Off ein Netzwerk, das ein bewährtes Konzept aus der ERA-Einführung aufgreift. Damals wurden aus jedem der 10 Berliner Standorte zwei VertreterInnen (jeweils aus dem Angestellten- und gewerblichen Bereich) einbezogen, um sich über Strategien bei der ERA-Einführung auszutauschen, erklärt Olaf Bolduan, Sprecher der Berliner Betriebsräte: "Beim Thema SPS haben wir ähnliches vor. Der an allen Standorten vom Arbeitgeber forcierten SPS-Einführung setzen wir unser gemeinsames '10x2 SPS'-Netzwerk entgegen. Und selbstverständlich werden wir dabei wieder von unserer Berliner IG Metall unterstützt".

Gut aufgestellte Mannschaft

Mit diesem 10x2-Konzept sind die betroffenen Beschäftigten aus Siemens AG und Konzern, unterschiedlichen Standorten, Produktion, Verwaltung und Entwicklung bestens vertreten. Wie es die TeilnehmerInnen des Kick Offs im Zeichen der Fußball-WM beschreiben: Sie nehmen den SPS-Ball auf und spielen ihn nach dem Motto 'Mit Teamgeist zum Erfolg' weiter -  damit aus Einzelkämpfern eine Mannschaft wird.

Die Ziele dieser Mannschaft sind der Informationsaustausch zwischen den Siemens-Betrieben in Berlin, Verabredungen zu konkreten Themen, Qualifizierung und Koordination, die Erarbeitung von gemeinsamen Positionen, und generell die Beschäftigung mit Chancen und Risiken ganzheitlicher Produktionssysteme. Auch das dahinter stehende übergeordnete Ziel ist klar definiert: Die Arbeitsbedingungen der Menschen, die in einem ganzheitlichen Arbeitssystem wie dem SPS arbeiten, durch Standards und Regeln zu verbessern. Damit auf diesem Weg alle mitgenommen werden, haben sich die "10x2" nachdrücklich vorgenommen, die Beteiligung der Mitarbeiter bei der Neugestaltung der Arbeitsorganisation in den Vordergund zu stellen.