Siemens Dialog
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02.05.2024, 15:05 Uhr

"Unverständlich und wirtschaftlich unsinnig"

  • 26.02.2008
  • Operativ

Die Gesamtbetriebsräte von VDO Automotive, Continental Teves und Conti TEMIC und die IG Metall haben in einer gemeinsamen Erklärung Stellung zu den Abbauplänen bei Continental genommen. Die vorgesehene Streichung von 2.000 Stellen im Zuge der Integration von Siemens VDO stößt darin auf deutliche Kritik.

In der Erklärung vom 22. Februar (siehe Download) äußern die Arbeitenehmervertreter ihr Unverständnis gegenüber der Unternehmenspolitik und den Streichungsplänen: "Continental beweist damit einmal mehr, dass der Konzern seine Unternehmensverantwortung nicht im Erhalt und Ausbau von Arbeitsplätzen sieht, sondern eine Politik verfolgt, die allein einer besseren Rendite geschuldet ist." Die Planung bewerten sich angesichts einer guten Auftragslage in Entwicklung und Produktion als "vollkommen unverständlich und wirtschaftlich unsinnig."

Bumerang Einstellungsstopp

In den Betrieben führt der von oben verordnete absolute Einstellungsstopp derzeit dazu, dass dringend benötigte Arbeitsplätze nicht besetzt werden. Die Folge: Bestehedne Aufträge können nicht mehr angenommen beziehungsweise ausgeführt werden.

Offene Karten gefordert

Die Gesamtbetriebsräte und die IG Metall erwarten nun, dass alle Maßnahmen und Probleme der bevorstehenden Umstrukturierung offen mit ihnen beraten werden. Grundlage ist aus ihrer Sicht ist die Einhaltung der Flächentarifverträge; ein Ausverkauf von Standorten und Entlassungen ist indiskutabel. Die Führung von Continental fordern sie weiter auf, die Umstrukturierung ohne betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen durchzuführen.

"Zynische Verhöhnung"

Im offenkundigen Widerspruch zwischen dem Inhalt des Mitarbeiterbriefs zur Bilanzpressekonferenz, in dem man den Beschäftigten für ihr "außerordentliches Engagement und ihre hervorragende Leistung" dankt, und der Abbauankündigung für 2.000 Arbeitsplätze sehen sie eine "zynische Verhöhnung" aller MitarbeiterInnen.