Siemens Dialog
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18.05.2024, 16:05 Uhr

Vorstandsgehälter zu hoch?

  • 30.01.2008
  • Allgemein

Im Vorfeld der Siemens-Hauptversammlung führte der Verein der Belegschaftsaktionäre eine Online-Umfrage durch, in deren Mittelpunkt Managergehälter, Abfindungen und Aktienoptionen standen. Das Ergebnis entspricht dem Trend der öffentlichen Diskussion: Die Mehrheit von über 3.000 Teilnehmern ist dafür, die Vergütungen spürbar einzugrenzen.

Anlass für die Umfrage war die seit längerem in der Öffentlichkeit anhaltende Diskussion über Manager-Gehälter. Siemens steht in diesem Zusammenhang als großer DAX-Konzern mit viel Medienpräsenz stellvertretend für vergleichbare Unternehmen; ein besonderer Aspekt ist sicher angesichts der bekannten Affären das ungute Gefühl, es habe in der Vergangenheit Versäumnisse und womöglicher bewusste Fehltritte im Vorstand gegeben.

Das auf der Website des Vereins veröffentlichte <link http: www.unsereaktien.de umfrage2.htm _blank>Ergebnis ist also wohl nur bedingt repräsentativ, spiegelt aber gewiss einen Meinungstrend wider. Dafür sprechen auch zahlreiche Stimmen in der öffentlichen Diskussion, die fraktionsübergreifend tendenziell in die selbe Richtung gehen: mehr Mäßigung, Schluss mit Fantasiegehältern.

Über 86 Prozent der 3.029 TeilnehmerInnen an der Umfrage halten die Vorstandsgehälter bei Siemens für zu hoch; knapp 14 Prozent finden sie angemessen, und nicht einmal ein Prozent bewertet sie als zu niedrig.

Abfindungen für ausscheidende Vorstände sollten nach Ansicht von 61,8 Prozent generell verboten werden. Immerhin gut 37 Prozent sind dafür, die Abfindungen nur durch den Aufsichtsrat deutlich begrenzen zu lassen; 1,16 Prozent finden, Abfindungen sollten wie bisher frei vereinbart werden.

Aktienoptionspläne für das Management schließlich sähen über 70 Prozent gern gänzlich abgeschafft und 27,3 Prozent deutlich reduziert. Knapp 2 Prozent sind dafür, sie wie im bisherigen Umfang aufzulegen.