Siemens Dialog
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04.05.2024, 22:05 Uhr

Befürchtungen bei den Konzern-Töchtern

  • 18.06.2008
  • Allgemein

Während sich Siemens auf eine Konkretisierung der bevorstehenden Sparmaßnahmen bei den zentralen Kosten zubewegt, wächst auch in den Konzernbetrieben die Unruhe. Sie werden in der einen oder anderen Weise betroffen sein - handfeste Informationen über das "Wie" aber gibt es kaum.

Anfang Juni trafen sich eine Arbeitsgemeinschaft von ArbeitnehmervertreterInnen der "übrigen Gesellschaften", wie die Töchter der Siemens AG in Deutschland genannt werden, in Bremen. Aufgrund der Aussage Peter Löschers zur Halbierung der Konzerngesellschaften bekommt aus ihrer Sicht die Bezeichnung "Beteiligungsgesellschaften" eine neue Bedeutung.

Vor diesem Hintergrund besprach die Arbeitsgemeinschaft die Neuorganisation bei Siemens und ihre Auswirkungen auf Töchter und Enkel. Bereits jetzt sprechen die Beschäftigten in den Betrieben vermehrt ihre Betriebsräte, die jedoch selber nichts konkretes weitergeben können. Die Befürchtungen reichen von möglicher Stilllegung oder Teilstilllegung bis hin zum Verkauf der Tochter-Gesellschaften, wenn diese nicht ins Portfolio passen oder das vorgegebene EBIT nicht erreichen.

Etliche Beschäftigte fühlen sich in dieser Situation nicht mehr wohl in der großen Siemens-Familie. Zum einen dürfen vor Ort kaum noch Entscheidungen getroffen werden, da es klare Vorgaben vom Konzern zu Invest, Personalplanung und Einsparungsprojekten gibt; zum anderen müssen die hohen vorgegebenen Margenziele erreicht werden.

Da die Informationen der Konzernspitze über Maßnahmen die Töchter und Enkel betreffen recht spärlich ist und man über die betriebsverfassungsrechtliche Schiene auch schlecht an Daten kommt, äußerten die TeilnehmerInnen den Wunsch nach besserer Information. Erreichen will man dies über die betriebsverfassungsrechtlichen Konzernstrukturen sowie über die gewerkschaftlichen Wege.