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29.04.2024, 11:04 Uhr

Exportschlager Kurzarbeit

  • 21.09.2009
  • Allgemein

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung lobt in ihrer Analyse von Reaktionen auf die Wirtschaftskrise die Europäische Union und hebt insbesondere Deutschland hervor. Das Modell der erweiterten, staatlich gestützten Kurzarbeit empfiehlt sie anderen Ländern ausdrücklich zur Nachahmung.

"Man kann von den Deutschen viel lernen", lobt die <link http: www.oecd.org document _blank external-link-new-window>undefinedOECD Deutschland und seine Regelungen. Mit staatlicher Hilfe ArbeitnehmerInnen trotz der Rezession in den Unternehmen zu halten sei billiger, als ihnen zu kündigen, erklärte der Generalsekretär der Organisation vergangene Woche in Paris; Arbeitslosigkeit koste die Gesellschaft langfristig viel Geld und wirke sich zudem auf die Würde der Betroffenen aus.

Ein Arbeitsmarktexperte ergänzte, einige Länder hätten die deutschen Regelungen bereits übernommen und an ihre Systeme angepasst. Die Kehrseite der Kurzarbeitsmedaille sieht die OECD in einem möglichen Hindernis für den Aufschwung - dann nämlich, wenn "wirtschaftlich nicht überlebensfähige Unternehmen zu lange alimentiert" würden. Bislang allerdings hielt die Kurzarbeit in Deutschland die Arbeitslosenquote mit 7,7 Prozent deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 8,5 Prozent (Juli 2009) - der höchste Wert der Nachkriegszeit.

Die Arbeitsmarktaussichten in den den 30 OECD-Ländern beurteilt die Organisation unter dem Strich zumindest bis Ende 2010 düster, sieht aber Hoffnung auf eine langsame Konjunkturerholung. Die trüben Aussichten gelten trotz Kurzarbeit genauso für Deutschland, wie für alle anderen Länder: 2010 könnte die Arbeitslosenquote hier auf maximal 11,8 Prozent steigen, was über fünf Millionen Arbeitslosen entspräche.