Siemens Dialog
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26.04.2024, 12:04 Uhr

LeE: Zurück zum Flächentarif

  • 02.12.2010
  • Operativ

In der Reihe mit Stimmen zur leistungs- und ergebnisbezogenen Erfolgsbeteiligung (LeE) in der RD folgt eine Stellungnahme aus der Niederlassung Düsseldorf. Wie praktisch überall bestehen auch hier erhebliche Zweifel daran, dass es für die LeE noch eine objektive, nachvollziehbare Grundlage gibt.

Udo Becker, Betriebsratsvorsitzender der Niederlassung Düsseldorf:

"Das Entfallen des 13. Einkommens wurde im Jahr 2005 offiziell damit begründet, dass die Niederlassungen in Konkurrenz zum Mittelstand in der Region stehen würde und unsere 'Montageabteilungen' dabei nicht wettbewerbsfähig wären.

Es ist zu bezweifeln, dass diese Aussage jemals richtig war: Zum einen sind unsere Kundenpreise nie deutlich günstiger geworden, zum anderen hat der Mittelstand selbst nie die Chance des offenen Tarifvertrages genutzt, um hier Kosten einzusparen. Statt dessen wurde schon damals offenzugegeben, dass Siemens einfach angesichts geringer Gewinne - was schon unter sieben Prozent  Ebbit sein kann nicht auch noch Weihnachtsgeld zahlen wollte.

Jetzt hat sich aber die Siemens AG in der Region stark verändert. Die damals im Fokus stehenden Abteilungen sind fast alle ausgegliedert, Siemens selbst fokussiert sich auf Großprojekte. Die letzte Umorganisation in die drei Sektoren hat außerdem eine starke Organisationsveränderung mit sich gebracht. Siemens selbst sieht sich als Globalplayer und betrachtet weltweit nur Cluster.

Damit ist die Grundlage für die Tarifvertragliche Sondervereinbarung nicht mehr gegeben, zumal eine Zwei-Klassen-Gesellschaft innerhalb der Firma bis hinunter auf gemeinsame Projekte von Sektoren und Niederlassungen entstanden ist.

Die klare Forderung in den Niederlassungen lautet deshalb: Ein zweiter Tarifvertrag innerhalb eines Unternehmens ist nicht zeitgemäß - alle müssen in den Flächentarif."