Siemens Dialog
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27.04.2024, 01:04 Uhr

Warnstreik in Bremen

  • 22.10.2009
  • Konzern

Bei mdexx in Bremen waren am Mittwoch Verhandlungen zu einem Sozialtarifvertrag angesetzt. Aus Sicht von IG Metall und Betriebsrat erwiesen sie sich, so Betriebsbetreuer Peter Stutz, als "Farce". Das Gespräch wurde daher nach nur zehn Minuten abgebrochen - seit neun Uhr heute Morgen befindet sich die Belegschaft im Warnstreik.

Keinerlei Gesprächsbereitschaft zu erkennen

Die "Tarifverhandlung" betrachtete die Firmenseite offenbar als Plattform zum Wiederholen ihrer sattsam bekannten Positionen. Sie hält an ihren Plänen zur Verlagerung der profitablen Produkte nach Tschechien und an der Entlassung von 250 Mitarbeitern bedingungslos fest. Alternativvorschläge des Betriebsrates und der IG Metall lehnt sie ab, nicht einmal eine gründliche Prüfung oder offene Gespräche darüber werden zugestanden.

Den Termin zu dieser Pseudo-Verhandlung hatte die Arbeitgeberseite offenbar so spät wie möglich angeboten, um vorherige Arbeitskampfmaßnahmen juristisch zu verhindern. Die Forderung der IG Metall nach einem Sozialtarifvertrag lehnten die Unternehmensvertreter strikt ab - die IG Metall reagierte daher noch am selben Tag mit einem kurzfristigen Aufruf zum Warnstreik (siehe Warnstreikaufruf-mdexx.pdf).

Solidaritätsbekundungen willkommen!

Der medexx-Betriebsrat und die IG Metall Bremen erwarten zahlreiche Solidaritätsaktionen anderer Betriebe in der Region. Willkommen sind natürlich auch Solidaritätsadressen anderer Siemens-Betriebe, die das Anliegen ihrer ehemaligen Mit-Siemensianer unterstützen wollen. Entsprechende Zuschriften sind per Mail an den Betriebsrat unter <link>herbert.strosetzky@mdexx.com zu richten.

Zur Erinnerung: Mdexx stellt eines von vielen Beispielen dafür dar, wie frühere Siemens-Beschäftigte nach dem Schema Ausgliedern - Verkaufen - Plattmachen die Zeche für Management-Versäumnisse, verpasste Chancen und verschlafene Entwicklungen berappen sollen. Vorgänger gab es in den vergangenen Jahren viele, und weitere Fälle, so steht aus Erfahrung zu befürchten, werden folgen.