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02.05.2024, 00:05 Uhr

SEN: Joint Venture mit Gores Group

  • 29.07.2008
  • Konzern

Vor einigen Tagen geriet der US-Finanzinvestor 'Gores Group' als potenzieller Übernahmekandidat für Siemens Enterprise Communications (SEN) in die Gerüchteküche. Wie sich am Dienstag herausstellt, zu Recht: Siemens geht mit dem Investor ein Joint Venture für SEN ein, an dem dieser mit 51 Prozent die Mehrheit hält.

Siemens gab die Entscheidung in einer <link http: w1.siemens.com press de pressemitteilungen corporate_communication _blank external-link-new-window>width=Pressemitteilung bekannt, nachdem sie der Aufsichtsrat am Dienstag genehmigt hatte. Die <link http: www.gores.com about index.shtml _blank external-link-new-window>Gores Group will mit der Mehrheitsbeteiligung nach eigener Aussage ihre "Präsenz im Geschäftsfeld der Telekommunikationslösungen für Unternehmen stärken." Gibt es keine Einwände der Kartellbehörden, soll der Deal noch in diesem Geschäftsjahr unter Dach und Fach gebracht werden.

350 Millionen Euro Investition geplant

Siemens lässt sich diese Möglichkeit, die "Fokussierung unseres Portfolios" (CFO Joe Kaeser) fortzusetzen, einiges kosten: Mit rund 175 Millionen Euro will man die Hälfte der insgesamt angestrebten Investitionen bestreiten, mit denen das Enterprise Communications-Geschäft ausgebaut werden soll.

Die Errichtung einer stabilen Kapitalbasis, Transaktionskosten und offene Verbindlichkeiten von SEN, auch das wird nicht beschönt, wird Siemens im laufenden vierten Quartal des Geschäftsjahres spürbar belasten. Zusammen mit der bereits im April vereinbarten Restrukturierung soll dies jedoch dem Joint Venture einen unbelasteten Start ermöglichen.

Führung durch Gores, Kooperation mit Siemens

Trotz der operativen Führung durch Gores soll das neue Gemeinschaftsunternehmen die Siemens-Marke weiter nutzen können; Patente und Lizenzen gehen in ebenso über wie Produktionsstätten. Die Produktion in Leipzig ist gemäß den vertraglichen Vereinbarungen bis 2011 sichergestellt. Außerdem soll SEN weiter bevorzugter Lieferant für Siemens bleiben, das Vertriebsnetz von 'Siemens One' nutzen und mit Siemens bei Kundenaufträgen kooperieren - in Verbindung mit der finanziellen Ausstattung sind die Anstrengungen, ein zweites BenQ-Desaster zu vermeiden, unverkennbar.