Siemens Dialog
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26.04.2024, 20:04 Uhr

Vertrauensleute stellen Weichen für Siemens 2020

  • 17.09.2013
  • Allgemein

In Bad Orb kamen am vergangenen Wochenende rund 70 LeiterInnen von Siemens-Vertrauenskörpern zusammen. Auf der Agenda standen die zurückliegenden Monate, die gemeinsame Bewältigung bevorstehender Herausforderungen und die weitere Gestaltung der erfolgreichen Arbeitnehmervision "Siemens 2020".

Einstimmige Verabschiedung der gemeinsamen Erklärung (alle Fotos D. Kuttner; zum Vergrößern anklicken).

Podiumsdiskussion (v.l.n.r.: Reinhard Hahn, Lothar Adler, Birgit Steinborn, Martin Streitberger, Helene Grill, Pietro Bazzoli).

Ergebnispräsentation der Arbeitsgruppen.

Jürgen Kerner (rechts) warnt die ArbeitnehmerInnen davor, sich zurückzulehnen.

Auf die Arbeit der vergangenen Monate, darin waren sich die TeilnehmerInnen der Tagung einig, können Vertrauensleute, Betriebsräte und IG Metall stolz sein. Wieder einmal stellten sie angesichts etliche Turbulenzen einen entscheidenden Stabilitätsfaktor bei Siemens dar, und konnten gleichzeitig wichtige Erfolge verbuchen - vom Widerstand gegen "Siemens 2014" mit dem Startschuss am 21. Febuar über die Abfederung der negativen Folgen für die Beschäftigten bis hin zur Entwicklung und Etablierung des Gegenansatzes "Siemens 2020".

Schulterschluss für erfolgreiche Arbeit

In einer Podiumsdiskussion stellten die Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrats, Lothar Adler und Birgit Steinborn, sowie die VK-Leiter Martin Streitberger (Schaltwerk Berlin), Helene Grill (Erlangen G) und Pietro Bazzoli (Energy Mülheim) dar, wie sich die Ereignisse seit der letzten Tagung vor einem Jahr auf Unternehmens- und Betriebsebene ausgewirkt haben. Einhellig stellten sie fest, dass der enge Schulterschluss zwischen den Interessenvertretungen und der IG Metall auf den verschiedenen Ebenen der beste Garant für die erreichten und künftige Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit waren - und bleiben.

Anhalten ist Rückschritt

Um diese erfolgreiche Arbeit im Sinne von "Siemens 2020" fortzusetzen, auch darüber herrschte Einigkeit, sind weiter koordinierte Anstrengungen unabdingbar. In vier Gruppen erarbeiteten die Vertrauensleute dafür Richtlinien und Konzepte, die unter anderem bereits im November in einem standortübergreifenden Schwerpunkt greifen werden. Im Fokus der Arbeitsgruppen standen die betriebliche Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliederentwicklung, Kompetenzstärkung und betriebliche Qualifizierung sowie die Verbindung der Beschäftigtenbefragung mit der betrieblichen Siemens 2020-Diskussion und den Betriebsratswahlen 2014.

Die Ergebnisse der Gruppenarbeit wurdem am zweiten Tag vorgestellt und besprochen. Betont wurde nochmals die entscheidenden Bedeutung der engen Zusammenarbeit von Gesamt- und Konzernbetriebsrat, örtlichen Gremien und der IG Metall für Weiterentwicklung und Erfolg von "Siemens 2020". Als fortlaufender Prozess wirkt "Siemens 2020" auf die Arbeitsweise der Interessenvertretung aller Ebenen, mit der sich Betriebsräte und IG Metall proaktiv in die Unternehmenspolitik einmischen -  nicht im Sinne alternativer oder eigener "Business-Pläne", sondern als sorgfältige Beobachtung und Begleitung, mit der potenzielle Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt und bekämpft werden.

Kein Grund zur Entwarnung

Jürgen Kerner, Siemens-Aufsichtsrat und geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, warnte in diesem Zusammenhang eindringlich davor, sich angesichts der Veränderungen an der Unternehmensspitze zurückzulehnen. Der von Analysten und Investoren ausgehende Renditedruck ist unverändert und wird auf Dauer nicht ohne Folgen bleiben; frühere Konflikte haben gezeigt, dass bei daraus entstehenden Auseinandersetzungen nur gute Argumente und solide Durchsetzungsfähigkeit helfen. Der intensive Dialog mit den Beschäftigten in den Betrieben und die Werbung für "Siemens 2020" sollen unter anderem mit einem bundesweiten Schwerpunkt im November dazu beitragen, dafür die Grundlage zu stärken.

Nachhaltige Entwicklung für sichere Zukunft und gute Arbeit

Parallel dazu steht jetzt die Umsetzung der im Rahmen von "Siemens 2014" geschlossenen Interessenausgleiche an den Standorten bevor, einschließlich der von der Arbeitnehmerseite nach wie vor grundsätzlich abgelehnten Stellenreduzierungen. In einer gemeinsamen Erklräung (siehe Download) kündigen die Vertrauensleute an, diesen Prozess wachsam und kritisch zu begleiten und die Interessen der Beschäftigten gegen Fehlentwicklungen oder neue Angriffe zu verteidigen.