Siemens Dialog
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28.04.2024, 18:04 Uhr

Buße vor der Weltbank

  • 06.07.2009
  • Allgemein

Nach Deutschland und den USA ist nun auch die Weltbank mit Siemens einig, wie man die Korruptionsaffäre ad acta legt: Dieses und nächstes Jahr bewirbt sich Siemens nicht um von der Weltbank finanzierte Projekte, dazu kommt für 15 Jahre eine Spende von je fünf Millionen Euro - etwa für die Korruptionsbekämpfung.

Als Gegenleistung wird die Weltbank keine weiteren Schritte gegen das Unternehmen mehr machen. Hintergrund sind Schmiergeldzahlungen im Zusammenhang mit durch die Weltbank finanzierten Projekten. Es hätte schlimmer kommen können, so Compliance-Vorstand Peter Y. Solmssen: Im schlimmsten Fall hätte für acht Jahre der Ausschluss von solchen Projekten gedroht.

75 Millionen Euro in 15 Jahren, dazu Umsatz-einbußen durch entgehende Aufträge in einem geschätzten Volumen von rund 200 Millionen - das ist dennoch kein Pappenstiel. Solmssen ließ denn auch keinen Zweifel daran, dass die Schuld für den Vorgang und seine unerfreulichen Folgen beim früheren Management zu suchen ist: "Die jetzt geschlossene Vereinbarung mit der Weltbank ist eine erneute deutliche Erinnerung an das Versagen Verantwortlicher in der Vergangenheit."

Eine Hoffnung für die Geschäfte mit der Weltbank gibt es allerdings. Fachleute gehen davon aus, Siemens könne bei deren Projekten als Subkontraktor auftreten und so zumindest einen Teil der entgangenen Umsätze doch noch hereinholen.