Siemens Dialog
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26.04.2024, 13:04 Uhr

SIS "auf der schiefen Ebene"

  • 11.12.2009
  • Konzern

Bei den Beschäftigten von Siemens IT Solutions and Services herrscht nach Ankündigung der Ausgliederung zum ersten Juli 2010 - mit derzeit noch ungewissen Perspektiven danach - verständlicherweise einige Unruhe. Betriebsräte und IG Metall informieren ab Montag über den aktuellen Stand, parallel wird sich der Unmut Luft machen.

In Fürth, Paderborn, Erlangen und Essen sind bereits für Montag je nach Standort Betriebsversammlungen beziehungsweise Info-Veranstaltungen der IG Metall angesetzt, der Großbetrieb München Perlach folgt am Dienstag. In den unterschiedlichen Betrieben sollen dabei Unterbrechungen der Versammlungen ebenso zum Ausdruck der Unzufriedenheit in den Belegschaften genutzt werden wie die IG Metall-Veranstaltungen; diese werden überwiegend deutlich sichtbar vor den Betriebstoren stattfinden.

"Siemens kommt in Bewegung - leider auf der schiefen Ebene!"

In Erlangen hat die örtliche IG Metall für den 14. Dezember eine Protestaktion der SIS-Belegschaft vor dem Siemens-Hochhaus angekündigt und die Presse dazu eingeladen. Das vielsagende Motto: "Siemens kommt in Bewegung - leider auf der schiefen Ebene!"

Oecking in Erlangen

Rund 700 Erlanger Beschäftigte, der Betriebsrat und die IG Metall befürchten als Folge der angekündigten Verselbständigung eine Verschlechterung des Kündigungsschutzes und die Vorbereitung für einen späteren Verkauf. Christian Oecking, nach dem abrupten Abschied des langjährigen CEO Christoph Kollatz dessen kommissarischer Nachfolger, wird auf der Betriebsversammlung am Montag Gelegenheit haben, zu diesen Befürchtungen Stellung zu nehmen.

Zentrale Forderungen der Arbeitnehmerseite

Die aus Arbeitnehmersicht zentralen Forderungen wurden bereits im September formuliert und rücken nach Bekanntgabe der neuen Pläne des Siemens-Vorstands weiter in den Vordergrund:

+ wesentliche Veränderungen im Management (ein Punkt, zu dem der Anfang gemacht ist)
+ Entwicklung einer klaren Geschäftsperspektive
+ neue Geschäftsfelder und Geschäftsideen statt nur kurzfristig wirksamer Personalmaßnahmen
+ Verbleib von SIS als wichtigstem IT-Dienstleister im Siemens-Konzern
+ Erhalt der Entgeltstrukturen auf Basis der geltenden IG Metall-Tarife für SIS


Ein Flugblatt der IG Metall fasst die derzeitige Situation und die daraus folgernden Befürchtungen aus Arbeitnehmersicht zusammen. Als PDF kann man es über obenstehenden Link (SN-XII-09.pdf) herunterladen.